11. Januar 2021

„Lichtblick“ im Kampf gegen Corona

Barbara Mitzschke (rechts) ist die erste Bewohnerin, die im EVIM Seniorenzentrum Schwalbach/Sulzbach geimpft wurde. Foto: EVIM

Im EVIM Seniorenzentrum Schwalbach/Sulzbach ist die 72-jährige Barbara Mitzschke am Dienstag vergangener Woche als erste Bewohnerin der zwölf stationären Altenpflegeeinrichtungen der EVIM Altenhilfe gegen das Coronavirus geimpft worden.

Die Impfung nahm ein mobiles Impfteam vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) kooperiert und gemeinsam für den Main-Taunus-Kreis zuständig ist, vor. Insgesamt wurden 33 Bewohner der Einrichtung und 20 Mitarbeitende mit dem Serum des Pharmaunternehmens Biontech/Pfizer geimpft. Sieben Bewohner möchten sich zu einem späteren Zeitpunkt impfen lassen. 28 Bewohner sind von einer Coronainfektion genesen und daher noch nicht unter den ersten Impfteilnehmern. In zwei bis drei Wochen erfolgt eine zweite Impfung, um den Schutz gegen das Covid-19-Virus zu vervollständigen.
„Der Impfauftakt bedeutet Hoffnung und einen ersten Schritt, um wieder etwas Normalität zurückzugewinnen“, sagt Einrichtungsleiter Viktor Derr, der sich ebenfalls bei diesem Termin impfen ließ. Er sei erleichtert, dass mit der Impfung ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Das EVIM Seniorenzentrum hatte acht Wochen lang ein Infektionsgeschehen verzeichnet und ist seit 28. Dezember 2020 coronafrei. Auch Gabriele Emde, die als Betreuungsassistentin in der Einrichtung arbeitet, ist froh. „Solche Situationen will kein Mensch mehr erleben“, blickt sie auf die Zeit des Infektionsgeschehens zurück. Gabriele Emde erinnert sich, wie schwer es gewesen sei, die Menschen in ihrer Traurigkeit „aufzufangen“, insbesondere unter Quarantäne-Bedingungen und mit Vollschutzausrüstung.
Die Einrichtung ging gut vorbereitet in die Impfaktion. Für einen reibungslosen Start waren verschiedene logistische und organisatorische Maßnahmen und große Sorgfalt nötig. „Der Aufwand ist immens“, sagt Viktor Derr. Dazu gehörte auch die umfassende Aufklärung der Personen in Kooperation mit den behandelnden Hausärzten sowie die Dokumentation sämtlicher Schritte wie die Einwilligung zur Impfung und zum Datenschutz. Einige Bewohner wollten zuvor verständlicherweise mit ihren Angehörigen sprechen. Zum Teil bedurfte es der Einwilligung von Betreuungsbevollmächtigten. „Viele Angehörige und Bewohner sind gut informiert“, berichtet der Einrichtungsleiter. Unsicherheit bestünde manchmal darüber, inwieweit der Impfstoff wirksam und sicher sei. „All das erfordert Geduld, Zeit und große Sorgfalt“, erklärt Viktor Derr.
Das mobile Impfteam war bereits am Vortag in der Einrichtung, um die Durchführung der Impfaktion vorzubereiten. Zu dem multiprofessionellen Team gehören ein Arzt, vollausgebildete medizinische Fachkräfte, Verwaltungskräfte, ein Apothekerteam und Rettungssanitäter. Die Teamleiterin, Risha Marwaha vom ASB Frankfurt, verweist auf den hohen Aufwand, den diese Impftermine erfordern. „Wir transportieren täglich eine ganze Arztpraxis vor Ort“, sagt sie. Gleichzeitig versichert sie, dass sämtliche Abläufe genauestens geplant sind und alle Kriterien penibel eingehalten werden.
In einem als „Apothekenraum“ umfunktionierten Bereich im Erdgeschoss des Seniorenzentrums wurden die Impfstoffe in speziellen Kühlcontainern sicher gelagert und vor der Impfung aufbereitet. Das Team sei hervorragend geschult und erfahren im sozialen Bereich. Besonders würdigte Risha Marwaha die sehr gute Zusammenarbeit mit der Einrichtung in Schwalbach: „Wir sind hier ein gemeinsames Team.“ Die Pflegekräfte unterstützten nach Kräften, die Bewohner fühlten sich gut umsorgt. „EVIM hat sich richtig Mühe gegeben“, lautet ihr Fazit.
Die Impfung ist dem EVIM Seniorenzentrum zufolge freiwillig. „Jeder Mensch kann vernünftig selber entscheiden oder andere im Rahmen rechtlicher Betreuungsverhältnisse, ob geimpft wird oder nicht“, erklärt der Einrichtungsleiter. So hatten sich mit ihm 19 weitere Mitarbeitende aus dem Seniorenzentrum für die Impfung entschieden. 19 sind nach Corona genesen und wurden daher im ersten Anlauf nicht geimpft. Etwa die Hälfte der insgesamt etwa 70 Mitarbeitenden will aus unterschiedlichen Gründen noch etwas abwarten.
Für Barbara Mitzschke stand von Anfang an fest, sich impfen zu lassen. Angst vor der Impfung hatte sie keine. Als der Piks überstanden war, sagte sie mit strahlenden Augen: „Mir geht es gut.“ red

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