Der mit Spannung erwartete neue Roman von Elena Ferrante, eine dramatische Geschichte um ein Berliner Warenhaus sowie die Chronik des Jahres 2020 der Karikaturisten Greser & Lenz sind unsere ersten Buchtipps für Sie im neuen Jahr.
„Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“
Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen?
Elena Ferrante hat sich mit dem Erscheinen ihres Debütromans im Jahr 1992 für die Anonymität entschieden. Ihre vierbändige Neapolitanische Saga – bestehend aus „Meine geniale Freundin“, „Die Geschichte eines neuen Namens“, „Die Geschichte der getrennten Wege“ und „Die Geschichte des verlorenen Kindes“ – ist ein weltweiter Bestseller. Zuletzt erschienen im Suhrkamp Verlag auch Ferrantes frühere Romane „Lästige Liebe“, „Tage des Verlassenwerdens“ und „Frau im Dunkeln“, sowie der Band „Frantumaglia“, der Briefe, Aufsätze und Interviews versammelt.
Elena Ferrante: „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“
Übersetzt von Karin Krieger
Suhrkamp Verlag, 2020. 415 Seiten, 24 Euro.
„Das Lichtenstein“
1913 im Herzen Berlins: Hier lässt „Das Lichtenstein“ kaum einen Wunsch offen und bietet seinen Kunden ein breites Sortiment − vor allem aber Damenkleidung mit besonderem Chic.
Das Warenhaus ist ein vielfältiger Mikrokosmos, in dem unterschiedlichste Menschen und Schicksale aufeinandertreffen. Das Ladenmädchen Hedi taucht fasziniert in die Welt der Mode ein, während die Näherin Thea nur Augen für Ludwig hat. Er, der jüngere Sohn des Hauses, will mit aller Macht den Status Quo wahren. Sein Bruder Jacob wiederum hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft des „Lichtenstein“. Gegen alle Widerstände beginnt er, seine Ideen umzusetzen. Doch dann geht das Haus in Flammen auf – und damit die Existenz der Angestellten wie auch der Inhaber.
Marlene Averbeck studierte Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft. Sie arbeitet als freie Autorin und Rechercheurin für Film und Fernsehen und lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Marlene Averbeck: „Das Lichtenstein“
dtv Verlag, 2020. 480 Seiten, 15,90 Euro.
„Deutschland, gib Acht!“
Der konsequent unkorrekte Jahresrückblick von Greser & Lenz. Die Chronik der beiden F.A.Z.-Karikaturisten wirft einen etwas anderen Blick auf das spannende Jahr 2020 zurück.
Die Chronik des Jahres 2020 enthält gezeichnete Witze, die von November 2019 bis Oktober 2020 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurden, einige sogar auf der Titelseite. In Zusammenarbeit mit Berthold Kohler, F.A.Z.-Herausgeber, und Jasper von Altenbockum, Innenpolitikchef der F.A.Z., ist eine kritische und heitere Rückschau auf die vergangenen zwölf Monate entstanden.
Achim Greser und Heribert Lenz lernten sich beim Grafikstudium an der Fachhochschule Würzburg kennen. Seit 1996 zeichnen sie regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2018 wurden die Autoren mit dem Deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnet
Achim Greser & Heribert Lenz: „Deutschland, gib Acht!“
FAZ Buch Verlag, 2020. 208 Seiten, 20 Euro.