Heute ist es endlich vorbei. Nach vier Jahren muss Donald Trump das Weiße Haus räumen. Alle, die es mit der Demokratie ernst meinen, atmen auf, dass die Zeit der Unverschämtheiten, Zumutungen, Obszönitäten und skurrilen Auftritte ein Ende hat und auch in den USA wieder Vernunft und Empathie mitregieren dürfen.
Der große Populist verschwindet, doch die vielen kleinen bleiben – auch in Schwalbach. Gerade im jetzt beginnenden Kommunalwahlkampf wird sich wieder beobachten lassen, dass auch in manchem Hobbypolitiker ein bisschen Donald Trump steckt. Ein provozierender Facebook-Post hier, eine überzogene Formulierung dort, ein paar verdrehte Fakten obendrauf. Weiter oben trumpen einige noch stärker auf: Friedrich Merz zum Beispiel glaubte bis Samstag noch, dass Polarisieren eine politische Tugend sei. Ist sie aber nicht, wie Armin Laschet klarstellte und Gott sei Dank gewann.
Was all die Mini-Trumps, die es natürlich auch bei Grünen, SPD, Linken, FDP und AfD gibt, unterschätzen: Mit jeder Übertreibung, jeder unnötigen Aufregung und jeder Show-Geste werden sie ein bisschen weniger ernst genommen. Am Ende bevölkern dann tatsächlich vermeintliche Witzfiguren die Parlamente: Bärtige mit Fellmützen und Hörnern oder Männer mit Seitenscheitel und Oberlippenbärtchen.
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