29. Januar 2021

Frische Luft gegen Corona

So sieht ein Luftfilter mit einer Kohlendioxid-Ampel aus, wie er in Schulen im Main-Taunus-Kreis zum Einsatz kommt. Foto: MTK

Um für das schrittweise Wiederanlaufen des Unterrichts für alle Schüler ausgestattet zu sein, hat der Main-Taunus-Kreis Luftfilter und sogenannte Kohlendioxid-Ampeln angeschafft. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, wurden zunächst 100 Luftfilter bestellt, von denen 75 bereits aufgebaut sind.

Die Beschaffung weiterer Geräte läuft. Außerdem statte der Kreis die Schulen weiter mit sogenannten Kohlendioxid-Ampeln aus, die den Kohlendioxidgehalt der Luft messen. Zu den bereits im vergangenen Jahr verteilten 250 Ampeln hat der Kreis rund 800 weitere beschafft, danach werden dann noch einmal 200 geliefert. Die meisten Schülerinnen und Schüler sind derzeit zu Hause. Frühestens ab Mitte Februar werden Grundschüler im Wechselunterricht zeitweise die Schulen wieder betreten. „Wir helfen den Schulen dabei, für frische Luft in den Räumen zu sorgen – ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Ansteckung“, erklärt Michael Cyriax. Nach wie vor aber habe das regelmäßige Lüften der Räume „oberste Priorität“.

Luftreiniger könnten in schlecht belüfteten Räumen helfen. Solche Räume würden vom Kreis bevorzugt ausgestattet. Allerdings böten Luftreiniger keinen 100-prozentigen Schutz vor Infektionen. Auch in Schulen mit Luftreinigern habe es Infektionen gegeben.

In gut durchlüfteten Räumen kann sich das „Corona-Virus“ nach wissenschaftlicher Erkenntnis schwerer verbreiten als in stickiger Luft. Dem Landrat zufolge zeigen die so genannten Kohlendioxid-Ampeln in drei Stufen den Kohlendioxid-Gehalt der Raumluft an. Wird der mit der Atemluft ausgestoßene Kohlendioxid-Gehalt im Raum zu hoch, gehen die Ampeln auf Gelb und schließlich auf Rot, außerdem warnen sie mit einem Piepton. Das ist das Signal, sofort die Fenster zu öffnen.

Der Kreis hatte den Schulen einzelne Geräte bereits leihweise zur Verfügung gestellt. Mit den Nachlieferungen habe der Kreis künftig rund 1.250 Geräte. So könnten alle Klassenräume und solche Räume, in denen sich Menschen länger aufhalten, ausgestattet werden.

Bei den Luftfiltern war wegen der Nachfrage am Markt nur eine begrenzte Zahl von Geräten erhältlich. Außerdem eigneten sich für den Einsatz an den Schulen nur bestimmte Modelle, was die Auswahl weiter einschränkte. So müssen diese bestimmte Standards bei der Filterqualität, der Geschwindigkeit bei der Säuberung der Luft und bei der Lautstärke erfüllen. Einige Schulen sind zudem mit Lüftungsanlagen ausgestattet, die für ausreichend Frischluft sorgen.

Von den Luftfiltern sind aktuell 75 Geräte in den Schulen bereits einsatzbereit. Für die Verteilung der Filter hat der Kreis bestimmte Kriterien festgelegt. Beispielsweise sollen sie gezielt in Räumen eingesetzt werden, die von wechselnden Personen genutzt werden, also nicht im Klassenverband. Dazu zählen Aulen, Mensen, Lehrerzimmer, Betreuungsräume und Mehrzweckräume. Die Kriterien und die Auswahl der Räume seien in Abstimmung mit den Schulen und dem Kreiselternbeirat gelaufen. Außerdem habe der Kreis Wartungsverträge geschlossen. Ohne regelmäßige Wartung würden die Geräte nicht richtig arbeiten und könnten die Luft sogar noch höher belasten.

Doch auch der Einsatz von Filtergeräten kann gemäß dem Landrat das Lüften nicht ersetzen: „Die Geräte holen nur Staub und Aerosole aus der Luft, das schädliche Kohlendioxid bleibt.“ Außerdem würden die Filter nicht die Luftfeuchtigkeit senken. Gelüftet werden müsse auch, damit sich kein Schimmel bildet. red

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