In dieser Woche stellen wir ihnen den Roman „Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind“ von Esther Safran Foer, den Bildband „Auf einem Blatt die ganze Welt“ von Thomas Reinertsen Berg sowie das Kinderbuch „Nichts los im Wald“ von Mireille Messier vor.
„Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind“
Esther Safran Foer ist die Mutter des Bestsellerautors Jonathan Safran Foer, der mit seinem weltweit gefeierten Debüt „Alles ist erleuchtet“ den Grundstein legte für dieses mutige Memoir. Sie begibt sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie, die in der schrecklichen Dunkelheit des Nationalsozialismus begraben wurde. Ein Buch gegen das Vergessen.
Als Esthers Mutter beiläufig offenbart, dass ihr Mann eine frühere Frau und Tochter hatte, die beide im Holocaust ermordet wurden, beschließt Esther herauszufinden, wer sie waren und wie ihr Vater überlebt hat. Nur mit einem Schwarzweißfoto und einer handgezeichneten Karte reist sie zusammen mit ihrem Sohn in die heutige Ukraine, um das Shtetl zu finden, in dem sich ihr Vater während des Krieges versteckt hatte. Diese Reise wird ihr Leben für immer verändern und sie wird es Esther ermöglichen, endlich richtig zu trauern. Sie findet in der Ukraine tatsächlich die Nachfahren der Menschen, die ihren Vater versteckt hatten und erfährt sogar den Namen ihrer Halbschwester.
Eine bewegende Geschichte von einer Frau auf der Suche nach ihrer Familie, aber auch von vier Generationen von Überlebenden, Geschichtenerzählern und Gedächtniswächtern, die entschlossen sind, nicht nur die Vergangenheit am Leben zu erhalten, sondern auch die Gegenwart mit Leben zu füllen.
Esther Safran Foer: „Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind“
Übersetzt von Tobias Schnettler
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 2020. 288 Seiten, 22 Euro.
„Auf einem Blatt die ganze Welt“
Prächtig bebildert, spannend erzählt: Die Geschichte der Landkarten und Globen, ihrer Gestalter und Erfinder – von der Steinzeit bis zu Google Maps.
Mit jeder der 49 faszinierenden Karten dieses Buches erzählt Thomas Reinertsen Berg die Geschichte ihres Gestalters. Er entfaltet das Panorama ihrer Zeit und nimmt uns mit auf eine Reise durch die Jahrtausende. Etwa nach Antwerpen, dem Zentrum der Kartografie im 16. Jahrhundert, wo Abraham Ortelius 1570 den ersten modernen Atlas schuf. Von den geheimnisvollen Symbolen der Steinzeit bis zu Google Earth: Thomas Reinertsen Berg erzählt, wie Wissenschaft und Weltbild, Kunst und Technik, Macht und Ambitionen die Weltkarten prägen.
Thomas Reinertsen Berg: „Auf einem Blatt die ganze Welt“
dtv Verlag, 2020. 352 Seiten, 34 Euro.
„Nichts los im Wald“
Nichts ist aber ganz schön viel. Während die Familie im Zelt schläft, schaukeln die Fledermäuse im BH, die Stachelschweine liefern sich aufregende Bürstenkämpfe und die Glühwürmchen feiern eine Party. Am nächsten Morgen staunen alle nicht schlecht, als sie das Chaos sehen. Weiß Papa vielleicht doch nicht alles?
Wie sehr Vorstellung und Realität voneinander abweichen können, erfährt man in den witzigen Bildern von France Cormier. Ein Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren zum Entdecken, schmunzeln und lachen.
Mireille Messier, 1971 in Montreal geboren, wuchs in Ottawa auf. Bevor sie Kinderbuchautorin wurde, arbeitete sie unter anderem als Drehbuchautorin und Sprecherin. Seit der Veröffentlichung ihres ersten Buches 1999 hat sie mehr als 25 Kinderbücher publiziert.
Mireille Messier: „Nichts los im Wald“
Übersetzt von Ina Kronenberger
Mixtvision Verlag, 2020. 40 Seiten, 16 Euro.