16. Februar 2021

Jeden Monat wird ein Hund abgegeben

Der neue Abgabehund Izzy muss sich noch an das Leben im Tierheim gewöhnen. Foto: Tierheim

Im letzten Jahr wurde im Tierheim am Arboretum in Sulzbach im Schnitt jeden Monat mindestens ein Hund von seinen Besitzern abgegeben. Die häufigsten Gründe waren Verhaltensprobleme, gefolgt von Trennungen der Besitzer oder finanzielle Probleme der Besitzer.

„Wir erleben immer wieder sehr traurige Geschichten, oft merkt man, dass es den Besitzern nicht leicht fällt und sie weinen bittere Tränen“, berichtet Kathrin Finkel, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Soden/Sulzbach, der das Tierheim in Sulzbach betreibt. „Aber es gibt auch wirklich sehr verantwortungslose Menschen, die ihre Tiere sehr schlecht behandelt haben. Eine Frau hat ihren Hund bei der Abgabe sogar noch geschlagen. Das war schockierend“, ergänzt Kathrin Finkel.
Laut der Tierschutzvereinsvorsitzenden machen sich manche Menschen bei der Anschaffung eines Hundes nicht genug Gedanken. Sie wählen nicht die passende Hunderasse für ihre Lebenssituation und sind sich nicht darüber im Klaren, dass ein Hund erzogen und trainiert werden muss. „Viele Abgabehunde sind verhaltensauffällig geworden und wurden deshalb abgegeben. Im Tierheim stellen wir dann fest, dass der Hund schlicht und einfach nicht erzogen ist und mit seiner Situation überfordert oder nicht ausgelastet war. Der Hund kann nichts dafür, muss aber den Preis bezahlen“, sagt Kathrin Finkel.
Abgabehunde stellen das gesamte Tierheimteam vor eine Herausforderung, denn gerade die Erziehung eines Hundes erfordert viel Zeit, Ruhe und Know-how. Die Situation im Tierheim ist dafür eigentlich nicht ideal. „Wir geben beim Hundetraining unser bestes und werden auch von einem Hundetrainer unterstützt. Ich bin stolz darauf, dass wir bei vielen Hunden im Tierheim sehr schnell eine gute Entwicklung sehen. Das im Tierheim zu schaffen, ist schon etwas Besonderes“, betont die Tierheimchefin.
Eine weitere Herausforderung bei Abgabehunden sind auch die oft hohen Tierarztkosten. „Wir bekommen leider auch sehr alte Abgabehunde, entweder weil Herrchen oder Frauchen selbst zum Pflegefall geworden ist oder weil die Tierarztkosten die finanziellen Möglichkeiten der Besitzer überfordern“, erklärt Kathrin Finkel. „Wir versuchen alles für diese Hundesenioren zu tun, für sie ist es ja besonders schlimm, ihr vertrautes Zuhause zu verlieren“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Soden/Sulzbach.
Neuster Zugang im Tierheim ist der Rüde Izzy, eine reinrassige Continental Bulldogge. „Er hat in seinem Zuhause Ressourcen, also Spielzeug und Futter verteidigt. Da dort ein kleines Kind lebt, wurde die Situation schwierig. Die Besitzer haben sich verzweifelt an uns gewendet und uns gebeten, den Hund zu übernehmen und für ihn ein neues Zuhause ohne Kinder zu finden“, erklärt Finkel. Im Tierheim hat sich Izzy bisher als ein sehr liebenswerter, wenn auch etwas übergewichtiger Hund präsentiert. „Wir lernen Izzy jetzt besser kennen und werden dann hoffentlich ein gutes und geeignetes Zuhause für immer für ihn finden“, hofft Finkel.
Tierfreunde können das Tierheim durch eine Spende auf das Konto DE95 5019 0000 0000 1638 05 bei der Frankfurter Volksbank unterstützen. red

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