9. März 2021

„Baumfällungen nur nach vorheriger Absprache“

Zum Thema „Baumfällungen“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Werner Hupfeld. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.

Jeder Baum, und besonders alte und ältere Exemplare sind ein wertvoller Bestand in unserer Kohlendioxid- und Öko-Bilanz, nicht nur weil wir Klima-Kommune sind. Warum also werden in unserem Stadtbereich immer wieder, auch gesunde Bäume, ohne Begründung und Ankündigung gefällt, was folglich immer wieder zu Unmut und Verärgerung von Anliegern und Spaziergängern führt? So wurden, wenn es auch schon eine Weile her ist, 9 größere Nadelbäume (Baumgruppe) zum Leidwesen der direkten Anwohner in einer Blitzaktion im unmittelbaren Zaunbereich Bauhof Seite Rudolf-Dietz-Weg gefällt.
Laut unserem Umweltbeauftragten, Herrn Haueisen, waren die Bäume krank. Wir Anwohner können allerdings berichten, dass die Bäume bis in die Spitzen grün waren mit üppiger Zapfenbildung und Nachtquartier von vielen Vögeln waren, Kletterparadies und unter anderem Nahrungsquelle von Eichhörchen. Auch Umgebungsbäume zeigen keinen Borkenkäferbefall. Alle Stümpfe und ein großes Stammteil das vergessen wurde abzutransportierren zeigen keinen Befall, und selbst wenn die Stämme Beginn eines Befalls im oberen Bereich gehabt hätten, hätte man sie wenigstens stehen lassen können und versuchen sie zu erhalten. Sie waren ein wichtiger Sicht- und vor allem Lärmschutz für die direkt angrenzenden Wohnhäuser. Bei sogenannten Grenzbäumen müssen Nachbarn sogar ihr Einverständnis geben. Regeln gelten für öffentliche Grundstücke wie für private.
Baumfällungen sollten nach vorheriger Ankündigung, besser noch nach Absprache durchgeführt werden. Hier fehlt es einfach zu oft an dem Miteinander. Und immer wieder wird man das Gefühl nicht los, dass nicht gerade nach Gutsherrenart entschieden wird – doch immer noch nach dem Motto: ohne Öffentlichkeit ist es manchmal viel leichter unangenehme Dinge auf den Weg zu bringen. Bürgerbeteiligung, so die Landesregierung und auch das Regierungspräsidium, sind jedoch ein unverzichtbarer Bestandteil des Verwaltungshandelns.
Bleibt zu hoffen, dass künftig im Rahmen eines verbindlichen Stadtentwicklungsplans unsere einzige innerstädtische Grünzone am Sauerbornsbach der vorhandenen Parkanlage angepasst wird und die Verabschiedung einer Baumschutzsatzung oder -verordnung sowie die Veröffentlichung von Fällungen durch das Parlament, wie es auch in anderen Städten und Gemeinden vorhanden ist.

Werner Hupfeld,
Schwalbach

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