16. März 2021

Grünflächen in der Stadt

Die Diplom-Ingenieurin für Umwelttechnik und Grünen-Politikerin, Katja Lindenau, sprach im Rahmen eines Vortrags des Arbeitskreises „WiTechWi“ über städtische Grünflächen. Foto: Lindenau

Der Arbeitskreis WiTechWi hatte am 3. März zu einem Vortrag über Grünflächen und Bäume in der Stadt eingeladen. Katja Lindenau, Diplom-Ingenieurin für Umwelttechnik, vermittelte den Teilnehmern der Online-Veranstaltung überraschende, neue Einblicke in die Bedeutung von städtischem Grün.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels erhalten Katja Lindenau zufolge Bäume und Grünflächen in einer Stadt eine immer größere Bedeutung. Mit Informationen aus dem hessischen Waldzustandsbericht und anderen hessischen Quellen skizzierte sie eindringlich die sich verschlechternden klimatischen Verhältnisse. Kontinuierliche Erwärmung, weniger Niederschlag und wenn, oft Starkregen, führten zu weniger Wasser im Boden für Büsche und Bäume.
Ebenso erläuterte die Umwelttechnik-Ingenieurin den Begriff der Nachhaltigkeit in Bezug auf das Stadtgrün. Ökonomische, ökologische, soziale und kulturelle Dimensionen seien zu beachten. Grünflächen hätten einen bedeutenden Wirtschaftswert, großen Einfluss auf das regionale Kleinklima und die menschliche Gesundheit und förderten die Möglichkeiten zur kulturellen Begegnung. Leider haben ihrer Meinung nach heute oft Quartiere mit bezahlbarem Wohnraum einen geringen Anteil an Grün, Stadtteile mit viel Grün hätten deutlich höhere Wohnkosten. Ziel eines zukunftsorientierten Stadtmanagements muss es laut Katja Lindenau sein, solche Zustände zu vermeiden oder zu ändern.
Sie zeigte anhand eines Beispiels aus Nürnberg, wie man hier vorgehen könnte. Mit weiteren Beispielen aus der Praxis konnten sich die Teilnehmer des Vortrags ein Bild davon machen, was heute schon alles mit kalkulierbarem Aufwand technisch möglich ist. Speziell die Bedeutung von Bäumen in einer Stadt wurde noch einmal verdeutlicht und was bei ihrer Auswahl und Standortplanung berücksichtigt werden muss. Das staunende Publikum erfuhr, dass es dazu Vieles an Vorschriften, Regelwerken und Empfehlungen gibt. Leider seien diese bei den Entscheidern wenig bekannt und würden deshalb auch oft nicht berücksichtigt.
Auch in Schwalbach stehen der Grünen-Politikerin zufolge Sanierungen von Straßen und Plätzen an, bei denen es kluge Entscheidungen zur Förderung des Stadtgrüns zu treffen gilt. Vorhandener Baumbestand wurde in der Vergangenheit oft ohne Beachtung wichtiger Regeln angelegt. Gerade die Wasserversorgung von vorhandenen Bäumen erweist sich vor dem Hintergrund der aktuellen Klimalage zunehmend als ein Problem. Auch dazu konnte Katja Lindenau Beispiele aus Schwalbach zeigen. Und sie konnte eindrucksvoll vorführen, dass es heute für solche scheinbar hoffnungslose Fälle realisierbare technische Lösungen gibt. Die Teilnehmer konnten anschließend Fragen stellen und Ideen zum Thema einbringen.
Die Präsentation zum Vortrag kann unter www.witechwi.de im Internet heruntergeladen werden.
Der nächste Vortrag der WiTechWi Reihe wird ein kulturhistorischer sein: „Notre Dame in Paris und die Gotik in Frankreich – eine Bilanz nach dem Brand 2019 und der teilweisen Zerstörung“. Dr. Wolfgang Metternich wird darüber am 21. April um 19.30 Uhr referieren. Der Link zur Teilnahme findet sich unter www.witechwi.de sowie unter www.kulturkreis-schwalbach.de im Internet. red

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