24. März 2021

Jugendliche wollen und sollen mitbestimmen

Katharina Oberließen aus Schwalbach wurde zur frauenpolitischen Sprecherin der Grünen Jugend Main-Taunus gewählt: „Jugendliche wollen und sollen beteiligt werden. Wir brauchen das Wahlalter ab 16.“ Foto: Privat

Katharina Oberließen aus Schwalbach ist zur frauenpolitischen Sprecherin der Grünen Jugend Main-Taunus gewählt worden. Wahlalter ab 16 Jahre? Für Katharina Oberließen aus Schwalbach ist das keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit. Die Albert-Einstein-Schülerin feiert im April ihren 16. Geburtstag.

„Ich will etwas verändern. Wie läuft das in Deutschland – über Parteien. Deshalb habe ich mir die Jugendorganisationen verschiedener demokratischer Parteien genau angeschaut. Mit der Grünen Jugend habe ich die meisten Übereinstimmungen gefunden. Jetzt bin ich aktiv dabei.“ Nun ist sie nicht nur Mitglied der Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen, sondern auch frauenpolitische Sprecherin. „Das fängt bei ganz einfachen Sachen an. Ich finde es zum Beispiel nicht in Ordnung, dass Mädchen unter dem Druck stehen, sich die Beine rasieren zu müssen. Was soll das?“ Mit ihren Freundinnen und Freunden wird über solche Themen häufig diskutiert und es gibt viel Unverständnis zu Rollenklischees und Diskriminierungen. Bei der Grünen Jugend stehen Gleichstellung von Männern und Frauen sowie der Einsatz für mehr Toleranz und Vielfalt ganz oben auf der Agenda. Katharina Oberließen will in der Grünen Jugend MTK mithelfen, dass es hierzu weiterhin Aktionen und Veranstaltungen gibt.
Im Zentrum steht für sie als Jugendliche jedoch der Klimaschutz. Was würde sie als erstes tun, wenn sie morgen entscheiden könnte? „Ich würde die Kohlendioxid-Steuer deutlich erhöhen. Das ist ein Instrument, das richtig schnell etwas bewirken kann. Das sieht man ja jetzt schon. Und wir müssen einfach schneller vorankommen“, beantwortet Katharina Oberließen die Frage.
Für ihre Generation sei das Thema Klimaschutz viel bedeutender als für andere Generationen. „Es ist die Zukunft unserer Generation, die geschützt werden muss“, erklärt Katharina Oberließen und begründet damit ihr Plädoyer für das Wahlalter ab 16 Jahren. In elf Bundesländern dürfen 16-Jährige bereits bei Kommunalwahlen mitbestimmen. In Hessen gab es unter Rot-Grüner Regierung ab 1998 kurzzeitig das Wahlrecht ab 16 Jahre, wurde aber ein Jahr später von der CDU-Regierung wieder kassiert. In Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein dürfen 16-Jährige sogar an Landtagswahlen teilnehmen.
„Wenn Jugendliche wissen, dass sie wählen dürfen, dass sie mitentscheiden dürfen, dann interessieren sie sich viel eher für Politik. Das wollen doch immer alle. Dann muss man uns Jugendlichen dieses Wahlrecht auch geben“, meint die neue frauenpolitische Sprecherin der Grünen Jugend. Die Grünen fordern die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre in ihrem Programm für die Bundestagswahl. In Schwalbach ist Katharina Oberließen zum Beispiel das neue Jugendparlament zumindest ein großer Schritt in die richtige Richtung und auch dort hätten sich die Grünen vor Ort besonders dafür engagiert.
Wenn Katharina sich nicht über verschiedene Nachrichtenangebote zu politischen Themen informiert, widmet sich die Schwalbacherin in ihrer Freizeit einer weiteren Lieblingssache: „Ich spiele leidenschaftlich gerne Cello. Und das am liebsten mit vielen anderen zusammen.“ Katharina ist Mitglied in mehreren Jugendsinfonieorchestern. Sie ist mächtig froh, wenn die Corona-Bedingungen es endlich wieder erlauben, gemeinsam live zu proben. Denn das sei das Schönste am Cellospielen. red

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