12. April 2021

Mehr Zeit und weniger Druck – Update

Zu den besonderen Angeboten der FES gehört die Imkerei-AG, die von Elisa Werner (links) geleitet wird und bei der auch Chiara Salvadore und Petek Chal mit Begeisterung mitmachen. Foto: Brehm

Mehr Zeit und weniger Druck. Das verspricht Schülerinnen und Schülern das Lernen in einer integrierten Gesamtschule, das die Schwalbacher Friedrich-Ebert-Schule (FES) seit genau 15 Jahren verfolgt. Doch viele Eltern kennen das besondere pädagogische Konzept der Schule am Westring nach wie vor nicht. Bericht mit Video

Um das zu ändern, will die FES ihr kleines Jubiläum nun feiern. Eigentlich sollte dazu am 31. März eine akademische Feier im Bürgerhaus stattfinden, doch wegen Corona wurde diese um ein Jahr auf das nächste Frühjahr verschoben. Trotz der Pandemie wird es in diesem Jahr eine Reihe von Aktionen und Veranstaltungen geben, die die FES gestern vorgestellt hat.

So ist – so es die Corona-Pandemie zulässt – am 10. Juli ein großes Schulfest geplant, das wie das ganze Jubiläumsjahr unter dem Motto „Zukunft braucht Persönlichkeit“ steht. Am 5. Oktober soll dann eine pädagogische Diskussionsrunde stattfinden und Ende März 2022 dann die akademische Feier. Darüber hinaus gibt es verschiedene „Wertebotschafter“, die auf Plakaten und in einer pädagogischen Broschüre erscheinen. Dazu zählen unter anderem Eintracht-Profi Aymane Barkok, Die Procter & Gamble-Kommunikations-Chefin Gabriele Hässig und Autorin Mo Asumang. Die Schirmherrschaft für das Jubiläumsjahr hat Bürgermeister Alexander Immisch übernommen.

Ziel aller Aktionen ist es, die Besonderheiten der FES stärker „in die Köpfe der Eltern zu bringen“, wie es Schulleiter Felix Blömeke erläutert. „Für viele ist das Konzept einer integrierten Gesamtschule neu. Das stellen wir bei den Vorstellungs-Abenden an den Grundschulen immer wieder fest.“ Er hat beobachtet, dass viele Eltern sehr interessiert sind, wenn sie vom gemeinsamen Lernen hören. Am Ende führen aber andere Faktoren häufig dazu, dass Kinder dann doch nicht an der FES angemeldet werden. „Ich würde mir bei der Schulwahl mehr Offenheit wünschen“, sagt Felix Blömeke.

Bürgermeister Alexander Immisch (links) hat die Schirmherrschaft über das Jubiläumsjahr übernommen. Schulleiter Felix Blömeke und seine Stellvertreterin Sylke Kühdorf freuen sich darüber. Foto: Schlosser

Dem stimmt auch seine Stellvertreterin Sylke Kühdorf zu, die schon vor 15 Jahren dabei war, als die FES zur integrierten Gesamtschule wurde. Sie bringt die Vorteile auf den Punkt: „Die Schülerinnen und Schüler haben bei uns einfach mehr Zeit und nicht so viel Druck.“ Auf diese Weise könnten die Schüler trotz ihrer jeweils unterschiedlichen Entwicklung optimal gefördert werden. „Es ist einfach problematisch, die Kinder nach der vierten Klassen einem festgelegten Bildungsgang zuzuweisen. Das schnürt ihnen die Luft ab.“

In einer integrierten Gesamtschule wie der FES lernen Haupt-, Realschul- und Gymnasialschüler in gemeinsamen Klassen miteinander und voneinander. Die unterschiedlichen Stärken werden durch ein ausgeklügeltes Kurssystem gefördert, so dass am Ende einige mit einem Hauptschul- oder Realschulabschluss die Schule verlassen, anderen auf eine gymnasiale Oberstufe wechseln und dort das Abitur machen.

Neben dem normalen Unterricht gibt es zahlreiche Wahlpflichtfächer und Arbeitsgemeinschaften, in denen die Schülerinnen und Schüler auch ungewöhnliche Dinge lernen. So gibt es zum Beispiel eine eigene Holzwerkstatt, eine Schülerfirma und eine eigene, kleine Imkerei.

Der Erfolg gibt der FES Recht. Allein im vergangenen Jahr wechselten 27 Schülerinnen und Schüler von anderen Schulen – meist Gymnasien – an die Schwalbacher Schule. „Das macht bei uns jedes Jahr eine ganze Klasse aus“, erklärt Felix Blömeke. Insgesamt lernen an der FES zurzeit rund 450 Schülerinnen und Schüler. MS

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