29. April 2021

Lesestoff

Ein junger Klavierstimmer steht im Mittelpunkt von Natsu Miyashitas neuem Musikroman „Der Klang der Wälder“. Im Kriminalroman „Der andere Sohn“ von Peter Mohlin und Peter Nyström kehrt ein FBI-Agent in seine alte Heimat Schweden zurück. Laurel Snyder erzählt in ihrem Jugendbuch „Insel der Waisen“ eine außergewöhnliche „Coming of Age“-Geschichte.

 

„Der Klang der Wälder“

Als der junge Tomura einem Klavierstimmer bei der Arbeit lauscht, fühlt er sich durch den Klang in die hohen, rauschenden Wälder seiner Kindheit zurückversetzt, und fortan prägt die Leidenschaft für die Musik sein Leben. Er lernt das Handwerk des Klavierstimmens, doch bei aller Hingabe ist da doch stets die Angst vor dem Scheitern auf der Suche nach dem perfekten Klang.

Als er das Klavier der beiden Schwestern Kazune und Yuni stimmen soll, muss er erkennen, dass es dabei um mehr geht als um technische Versiertheit – und es „den einen“ perfekten Klang nicht gibt. Und als er Kazune, die angehende Konzertpianistin, dann spielen hört, spürt er die Bestimmung seines Lebens: ihr Spiel zum Strahlen zu bringen.

Natsu Miyashita wurde 1967 in der japanischen Präfektur Fukui geboren. Sie liest für ihr Leben gern und spielt Klavier, seit sie klein war. Für Der Klang der Wälder erhielt sie den renommierten japanischen Buchhändlerpreis. Der Klang der Wälder war in Japan ein Millionenbestseller und wurde 2018 von Kojiro Hashimoto verfilmt.

Natsu Miyashita: „Der Klang der Wälder“
Übersetzt von Sabine Mangold
Insel Verlag, 2021. 238 Seiten, 20 Euro.

 

„Der andere Sohn“

Vor zehn Jahren ist in der schwedischen Kleinstadt Karlstad eine junge Frau spurlos verschwunden. Ihre Leiche blieb verschollen, den einzigen Verdächtigen Billy musste man laufen lassen. Doch die Tat ist nie vergessen worden, die Schuldzuweisungen sind nie verstummt. Nun wird der Cold Case neu aufgerollt.

Als sich der amerikanische FBI-Agent John Adderley nach einem missglückten Undercover-Einsatz in Baltimore eine neue Identität zulegen muss, ist für ihn sofort klar: Er will nach Schweden zurückkehren, zu seinen Wurzeln. Denn John hat noch eine alte Schuld zu begleichen. Billy ist sein Halbbruder und hat John schon früher angefleht, ihm zu helfen. Er sei unschuldig und die Provinzpolizei damals wie heute nur auf der Suche nach einem Sündenbock, beteuert er. Trotz des Risikos, dass Johns Verfolger aus Baltimore ihm in seine alte Heimat folgen, reist er nach Karlstad und wird Teil des Ermittlerteams. Das bringt nicht nur ihn in tödliche Gefahr.

Peter Mohlin ist Journalist. Er ist genau wie sein Coautor und bester Freund, der Drehbuchautor und Regisseur Peter Nyström, in der Nähe von Karlstad in Schweden aufgewachsen. Die beiden sind seit Kindheitstagen befreundet und schrieben bereits mit zehn Jahren ihre erste Kriminalgeschichte. Gemeinsam haben sie den Kriminalroman Der andere Sohn verfasst, den ersten Teil der Karlstad-Reihe.

Peter Mohlin & Peter Nyström: „Der andere Sohn“
Übersetzt von Max Stadler und Ursel Allenstein
HarperCollins Verlag, 2021. 448 Seiten, 22 Euro.

 


„Insel der Waisen“

Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn die Glocke ertönt, weiß niemand. Die Insel versorgt die Kinder mit allem, was sie brauchen. Jeder weiß, wofür er verantwortlich ist und es gibt klare Regeln. Doch als Jinny, die Ältestes, die wichtigste Regel bricht und als zehntes Kind auf der Insel bleibt, wendet sich diese gegen sie.

Laurel Snyder ist eine vielfach ausgezeichnete amerikanische Dichterin und Kinderbuchautorin. Sie hat acht Romane für Kinder und Jugendliche, diverse Bilderbücher und zwei Gedichtsammlungen veröffentlicht. Snyder unterrichtet Kreatives Schreiben für Kinder und junge Erwachsene an der Hamline University. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie weit weg vom Meer, in Atlanta, Georgia.

Laurel Snyder: „Insel der Waisen“
Übersetzt von Elisa Martins
Mixtvision Verlag, 2021. 300 Seiten, 17 Euro.

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