Die gute Nachricht ist, dass die 7-Tage-Inzidenz in Schwalbach mittlerweile auf 111 zurückgegangen ist. Ob diese Zahl für alle Stadtviertel gleichermaßen gilt, ist nicht bekannt. Die jetzt veröffentlichte Studie aus Köln-Chorweiler lässt allerdings nichts Gutes für manche Straßen in der Limesstadt erwarten. Denn die Untersuchung ergab, dass in dem Viertel mit besonders vielen Wohnhochhäusern die Inzidenz zwei- bis dreimal so hoch war wie im Rest der Stadt. Somit ist zu vermuten, dass auch in der Julius-Brecht-Straße oder rund um den Marktplatz die dritte Corona-Welle längst noch nicht endgültig gebrochen ist.
Die Ursachen sind vielfältig. Sie reichen von beengten Wohnverhältnissen, bis zu Minijobs, die nicht von zu Hause aus erledigt werden können. Es geht um Sprachschwierigkeiten und manchmal auch um eine gewisse Renitenz mancher Bewohner gegen die Corona-Vorschriften.
Vor diesem Hintergrund sollte über die Priorisierung noch einmal neu nachgedacht werden. Nachdem nun die meisten alten Menschen, für die das Virus eine echte Lebensgefahr darstellt, geimpft sind, sollte die Reihenfolge jetzt vielleicht geändert werden. Die Pandemie könnte wahrscheinlich schneller gestoppt werden, wenn als nächstes alle geimpft würden, die in Häusern mit mehr als 30 Klingeln wohnen – ganz gleich wie alt sie sind.
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„Ob diese Zahl für alle Stadtviertel gleichermaßen gilt, ist nicht bekannt.“
„Das man Genaueres hier nicht weiss liegt für mich ausschliesslich am Datenschutz.
Man könnte das sicherlich alles genau erfassen “
Da alle Infizierten und in Quarantäne befindlichen Einwohner Schwalbachs dem Gesundheitsamt des MTK mit Name und Adresse bekannt sind, ist eine Verteilung der Infektionsfälle im Schwalbacher Stadtgebiet sehr wohl darzustellen.
Die Wohnungsgrößen in der Julius Brecht Strasse oder am Marktplatz unterscheiden sich nur marginal von den anderen Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern der Limesstadt. Sie sind allesamt geförderter Wohnungsbau in den 60’er und 70’er Jahren gewesen. In der Vogelsiedlung oder Höhenstrasse übrigens auch.
Nach über einem Jahr weltweiter Pandemie gibt zwar noch Coronaleugner, aber niemanden in der westlichen Welt, der die gesundheitliche Problematik nicht kennt.
HomeOffice dient in erster Linie dazu, Begegnungen zu minimieren. Nicht nur Minijobs, auch Alten- und Krankenhilfe oder Kinderbetreuung lassen sich nicht im HomeOffice erledigen. Es ist auch kein Wohnzimmer bekannt, in dem es eigenständig zu einem Coronaausbruch gekommen ist. Der Landrat hat vergangene Woche kommuniziert, dass vierzehn Personen ein Treffen in Eschborn veranstaltet haben und alle anschließend ihre gesamten Familien infizierten. Ergebnis: viele Tage eine Inzidenz von fast 300.
Zur sozialen Verantwortung gehört das Einhalten der Verhaltensregeln zu Corona. Das darf und muss die Stadtgesellschaft von einem jeden erwarten und verlangen. Egal in welchem Stadtteil wir wohnen.
Das man Genaueres hier nicht weiss liegt für mich ausschliesslich am Datenschutz.
Man könnte das sicherlich alles genau erfassen und entsprechend reagieren, wenn da nicht auch noch die Stiko wäre.
In Zeiten von Social Media und Internet (google) sind viele Daten sowieso offen ersichtlich.
Aber Dateschutz geht eben vor Menschenleben!
Sehr geehrter Herr Schlosser,
man kann für jede Person und jede Gruppe einen Grund finden, warum gerade sie oder er zuerst geimpft werden soll.
Wir sollten endlich diese Rosinenpickerei beenden und das Impfen für alle ermöglichen.
Durch die aktuelle Erleichterungen für Geimpfte werden gerade ganze Gesellschaftsschichten (z.B. junge Menschen, Familien mit Kindern) diskriminiert und aus normalem Leben ausgeschlossen. Das muss schnellstmöglich beendet werden.
Das liegt nicht allein am Klingeltableau, in den schicken neuen Wohntürmen im Frankfurter Europaviertel oder den Wohnschlangen am Riedberg oder den Wohntürmen im Bankenviertel oder in Bockenheim gibt es regelmäßig mehr als 30 Klingeln.