20. Mai 2021

Lesestoff

Kazuo Ishiguro hat mit „Klara und die Sonne“ seinen ersten Roman nach der Verleihung des Nobelpreises für Literatur vor vier Jahren veröffentlicht. In seinem Krimi „Der Bruch“ erzählt Doug Johnstone die Geschichte von vier Geschwistern und einer drogensüchtigen Mutter, die in einem der vernachlässigten Viertel Edinburghs leben. Alexander Heflik porträtiert in der Biografie „Erwin Kostedde“ Deutschlands ersten schwarzen Nationalspieler.

 

„Klara und die Sonne“

Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.

Kazuo Ishiguro, 1954 in Nagasaki geboren, kam 1960 nach London, wo er später Englisch und Philosophie studierte. 1989 erhielt er für seinen Weltbestseller „Was vom Tage übrigblieb“, der von James Ivory verfilmt wurde, den Booker Prize. Kazuo Ishiguros Werk wurde bisher in 50 Sprachen übersetzt. Er erhielt 2017 den Nobelpreis für Literatur. Der Autor lebt in London.

Kazuo Ishiguro: „Klara und die Sonne“
Übersetzt von Barbara Schaden
Blessing Verlag, 2021. 352 Seiten, 24 Euro.

 

„Der Bruch“

Doug Johnstone erzählt in seinem Kriminalroman die Geschichte von vier Geschwistern und einer drogensüchtigen Mutter, die in einem der vernachlässigten Viertel Edinburghs leben.

Im Mittelpunkt steht der siebzehnjährige Tyler, der sich liebevoll um seine kleine Schwester Bean kümmert und versucht, sie vor ihrem aggressiven Bruder Barry zu schützen. Die Brüder steigen zusammen mit ihrer Schwester Kelly regelmäßig in fremde Häuser ein. Als der Einbruch beim Bandenchef Deke Holt misslingt, Barry dessen Frau niedersticht und lebensgefährlich verletzt, befindet sich Tyler plötzlich in einer ausweglosen Situation. Deke Holt sucht nach ihnen und die Polizei setzt ihn unter Druck, seinen Bruder zu verraten.

Doug Johnstone stand 2019 für „Breakers“ (Der Bruch) und 2020 für „Dark Matter“ auf der Short List für den McIlvanney-Preis, nominiert für den besten schottischen Kriminalroman des Jahres. Als Journalist, Songwriter und Atomphysiker lebt er mit seiner Familie in Edinburgh.

Doug Johnstone: „Der Bruch“
Übersetzt von Jürgen Bürger
Polar Verlag, 2021. 308 Seiten, 20 Euro.

 

„Erwin Kostedde – Deutschlands erster schwarzer Nationalspieler“

Rassismuserfahrungen, sportliche Erfolge, die vergebliche Suche nach dem eigenen Vater, ein Gefängnisaufenthalt für eine Straftat, die er nicht begangen hat, ein Suizidversuch, Alkoholprobleme, finanzielle Pleiten – Erwin Kostedde, der erste schwarze deutsche Nationalspieler, blickt auf ein aufregendes und sehr tragisches Leben zurück. Richtig glücklich fühlte er sich nur auf dem Platz, beim Fußball. Da konnte er alles vergessen, er selbst sein. Alexander Heflik hat Erwin Kostedde über viele Jahre begleitet und legt nun ein sensibles Porträt vor.

Alexander Heflik: „Erwin Kostedde – Deutschlands erster schwarzer Nationalspieler“
Verlag Die Werkstatt, 2021. 208 Seiten, 19,90 Euro.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert