27. Mai 2021

Lesestoff

Mit „Unsichtbare Tinte“ stellt Literaturnobelpreisträger Patrick Modiano sein neues Buch vor. „Adas Raum“, der lang erwartete erste Roman der Bachmann-Preisträgerin Sharon Dodua Otoo, verwebt die Lebensgeschichten vieler Frauen zu einer Reise durch die Jahrhunderte und über Kontinente. Sabine Bohlmann und Kerstin Schoene erzählen in „Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte“ eine illustrierte Einschlafgeschichte für Kinder ab 4 Jahren.

 

„Unsichtbare Tinte“

Wer ist Noëlle Lefebvre? Warum verlor sich Mitte der 60er Jahre ihre Spur? Jean Eyben ist knapp zwanzig, als er in einer Pariser Detektei anheuert und auf die verschwundene Noëlle Lefebvre angesetzt wird. Alle Hinweise führen ins Leere, doch das Rätsel lässt Jean auch Jahre später nicht los.

Da sind die Namen von Noëlles Kontakten, das schmale, damals heimlich entwendete Dossier und ihr sporadisch geführter Kalender mit dem geheimnisvollen Satz „Wenn ich gewusst hätte…“. Als Jean einen Jugendfreund trifft, erscheint ihm ein Detail plötzlich von Bedeutung: Noëlle Lefebvre stammt aus „einem Dorf in der Umgebung von Annecy“. So wie er selbst. Ein verblüffender, tief berührender Roman über die Hoheit der Erinnerung und die Deutung der eigenen Geschichte.

Patrick Modiano, 1945 in Boulogne-Billancourt bei Paris geboren, ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den großen Romanpreis der Académie française, den Prix Goncourt, den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur und 2014 den Nobelpreis für Literatur.

Patrick Modiano: „Unsichtbare Tinte“
Übersetzt von Elisabeth Edl
Hanser Verlag, 2021. 144 Seiten, 19 Euro.

 

„Adas Raum“

Ada erlebt die Ankunft der Portugiesen an der Goldküste des Landes, das einmal Ghana werden wird. Jahrhunderte später wird sie für sich und ihr Baby eine Wohnung in Berlin suchen. In einem Ausstellungskatalog fällt ihr Blick auf ein goldenes Armband, das sie durch die Zeiten und Wandlungen begleitet hat. Ada ist viele Frauen, sie lebt viele Leben. Sie erlebt das Elend, aber auch das Glück, Frau zu sein, sie ist Opfer, leistet Widerstand und kämpft für ihre Unabhängigkeit. Sharon Dodua Otoos Mut und ihre Lust zu erzählen, ihre Neugier, die Vergangenheit und die Gegenwart zu verstehen, machen atemlos.

Sharon Dodua Otoo, geboren 1972 in London, ist Autorin und politische Aktivistin. Sie schreibt Prosa und Essays und ist Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe „Witnessed“. Ihre ersten Novellen „die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle“ und „Synchronicity“ erschienen zuletzt 2017 im S. Fischer Verlag. Mit dem Text „Herr Gröttrup setzt sich hin“ gewann Otoo 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2020 hielt sie die Klagenfurter Rede zur Literatur „Dürfen Schwarze Blumen Malen?“, die im Verlag Heyn erschien. Politisch aktiv ist Otoo bei der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. und Phoenix e.V. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Sharon Dodua Otoo: „Adas Raum“
S. Fischer Verlag, 2021. 320 Seiten, 22 Euro.

 

„Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte“

Jeden Abend sagt der kleine Siebenschläfer Gute Nacht zu seiner Mama, seinem Papa und zum großen, hellen Mond, der Nacht für Nacht in seine Höhle scheint. Doch der Mond antwortet ihm nie. Wie denn auch, wenn er so weit weg ist!

Ein einziges Mal will der kleine Siebenschläfer so nah an den Mond kommen, dass er ihm Gute Nacht sagen kann. Zum Glück hat er seine Freunde, die ihm bei diesem abenteuerlichen Unternehmen zur Seite stehen. Ob sie es gemeinsam schaffen, dem Mond Gute Nacht zu sagen?

Sabine Bohlmann & Kerstin Schoene: „Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der dem Mond Gute Nacht sagen wollte“
Thienemann Verlag, 2021. 32 Seiten, 14 Euro.

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