Zum Thema „Unrat in Schwalbach“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Herbert Ochs. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.Ganz gleich um welche Art von Unrat es in der Landschaft oder eben im bewohnten Umfeld geht, der willkürlich hier hinterlassen wird. Bei Ertappen jenes Vergehens wäre es meiner Ansicht nach angebracht entsprechende Personen genauso öffentlichkeitswirksam ein ganzes Revier reinigen zu lassen, wie diejenigen Freiwilligen, welche sich sonst ebenso gerne medienwirksam dazu hergeben.
Herbert Ochs,
Schwalbach
Herr Dehmel : ich bin dergleichen Meinung!! Aber es war einmal: wir haben mit den Eltern gelernt und es hat uns nicht geschadet. Viel Erfahrung gesammelt:wenn man auch damals nicht mit aufs Feld oder in den Garten wollte: Kartoffeln ausmachen, „Garben“ binden und „Seiler“ knoten nachdem die Gerste gemäht war. Ich wollte so gern nach Soden schwimmen gehen: aber erst nachdem ich fertig war- und da war es schon zu spät. Es hat uns nicht geschadet: wir hatten was zu essen.
Wer fragt da heut danach? Es ist eine Selbstverständlichkeit „Alles !“ kaufen zu können.
Aber Etwas“ hatten wir in dem kleinen Schwalbach: „ein kleines tolles Schwimmbad: in dem wir schwimmnen gelernt haben. Diese Erinnerung wird nie vergehen.
Das ist nichts anderes, als an mittelalterliche Bräuche erinnernde Anprangerung. Nutzen: gleich Null. Wir müssen uns Wege und Möglichkeiten ausdenken, wie man sowas von Anfang an verhindern kann. Unrat ist das Ergebnis von Fehlwirtschaft bezüglich Verpackungen und Ähnliches. Ich erinnere mich noch sehr klar an die Worte, die mir meine Mutter, als ich 4 Jahre war, mit auf den Weg gegeben hat: „Bub, man darf nichts in die Natur werfen, egal was und wo. Auch Bonbonpapier musst du zurück nach hause nehmen und dort im Mülleimer entsorgen.“ Diese Worte haben sich in meinem Hirn unlöschbar eingeprägt; aber auch deswegen, weil sie mit gutem Beispiel voran ging. Unser damaliger Vorteil war sicher auch, dass wir nicht viel hatten, das es in die Natur weg zu werfen gab. Übrigens: Gegessen und getrunken wurde generell nur am häuslichen Herd. Mag nach „ewig gestrig“ klingen, hatte aber den Vorteil, dass soziale Bindungen bereits in der Familie gewohnheitsmäßig gepflegt wurden. Wenn ich nachmittags auf dem Spazierweg bin, wird mir immer wieder klar, dass unserer Gesellschaft heute, und nicht nur den Jüngeren, diese materiell gesehenen Mangelzeiten fehlen. Unsere damalige Armut war der Grundstein für unseren heutigen Wohlstand. Ein natürliches „Respektverhalten“ gegenüber der Natur ist wahrscheinlich einer unserer größten Mängel überhaupt.