22. Juni 2021

Das Jugendparlament initiierte das Gemeinschaftsprojekt „Gemüsepyramide“

Jeder darf zum Ernten kommen

Kinder der Kita im EVIM-Seniorenzentrum setzten gestern die ersten Pflanzen in die neue Gemüsepyramide in der Sauererlenstraße ein. Foto: Brehm

Heute Vormittag wurde die neue Gemüsepyramide an der Grünanlage hinter dem Haus der Vereine eingeweiht. Die Kinder des Kindergartens aus dem EVIM-Seniorenzentrum am Europaring pflanzten dafür das erste Gemüse ein, an dem sich künftig jeder bedienen kann.

Nadine Desoi, die neue Leiterin des Jugendbildungswerkes, setzte sich für die Gemüsepyramide auf Wunsch des Jugendparlamentes ein und organisierte den Bau und die Bepflanzung. Bürgermeister Alexander Immisch bedankte sich beim Jugendparlament für die „schöne Idee“ und lobte dabei die schnelle Bearbeitung der Gremien und das Engagement aller. „Ich wünsche mir, dass die Pflanzen schön wachsen“, sagte er zu den Kindern, die die ersten Tomaten und schwarzen Paprikas in das Holzgestell pflanzten. „Dass sich Jung und Alt mit Begeisterung dazu bereit erklärt haben, sich an der Pflege zu beteiligen, macht deutlich, dass die Jugendlichen mit ihrem Vorschlag den Nerv der Zeit getroffen haben.“

„Wir möchten mit der Gemüsepyramide das Bewusstsein für saisonale, regionale Bio-Produkte und den Gemeinschaftssinn der Schwalbacherinnen und Schwalbacher stärken“, sagte Per Meyners vom Jugendparlament. Von ihm stammte die Idee, auf die er bei einer Internetrecherche am Beispiel der Stadt Limburg stieß.

Kita-Leiterin Judith Hilmer betonte, dass die Gemüsepyramide viel Potenzial für die pädagogische Arbeit mit den Kindern bietet. Dem schloss sich auch Doreen Zalghout, die Leiterin des Schulkinderhauses, an: “Es ist eine tolle Erfahrung für die Kinder, Pflanzen zu setzen, sich um sie zu kümmern, sie wachsen zu sehen und sie schließlich zu ernten. Das fördere das Verständnis dafür, wo das Essen herkommt und was dazu nötig ist.“ Monika Schwarz, die Vorsitzende des Seniorenbeirats, erläuterte, dass sie und weitere Mitglieder des Beirates die Idee „einfach nur toll“ fänden und wollen die jungen Leute in der Umsetzung des Projektes unterstützen.

Die Gemüsepyramide soll ein Gemeinschaftsprojekt sein und steht allen Einwohnerinnen und Einwohnern offen. Sich freiwillig an der Pflege zu beteiligen ist erwünscht und das Ernten ist erlaubt, wobei es natürlich schön wäre, nicht alles auf einmal abzuernten, damit jeder etwas davon hat.

Die handgefertigte Holzpyramide wurde von einem bayerischen Start-up entworfen und produziert. Sie ist innen hohl und kann deswegen das Wasser von der obersten Etage auf die unteren verteilen. So kann der Regen alle Geschosse erreichen. Natürlich reicht der Regen bei der Pflege nicht aus. Deswegen werden sich der Kindergarten im Seniorenzentrum, die Kinder des Schulkinderhauses II an der Geschwister-Scholl-Schule und einige Freiwillige künftige um Bepflanzung und Bewässerung kümmern.

„Jede Hilfe von Hobbygärtnern ist willkommen“, betonte Nadine Desoi. Das Holzgestell hat 800 Euro gekostet und fasst rund 600 Liter Erde – Genug um leckeres Gemüse und Obst für die Gemeinschaft wachsen zu lassen.

Für den Anfang wurden Tomaten, Paprikas, Minze, Karotten und Erdbeeren gepflanzt. Diese sollen bis zum September reif werden, hofft Nadine Desoi. Ein paar Passanten hätten schon ihre Freude über das Projekt zum Ausdruck gebracht, erklärte sie.

Die Gemüsepyramide in der Sauererlenstraße muss nicht die einzige in Schwalbach bleiben. Wenn das Projekt gut angenommen wird, will Alexander Immisch im Stadtgebiet weitere Pyramiden bauen lassen. rb

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert