Der Arbeitskreis WiTechWi hatte am 23. Juni zu einem Vortrag über Traktionsbatterien mit Prof. Dr. Martin Doppelbauer eingeladen.Martin Doppelbauer hatte das Thema in „PKW 2.0, Das Auto wird neu erfunden“ geändert.
Schon der Einstieg in den Vortrag brachte Überraschendes: Führende europäische Autohersteller wollen in den nächsten 10 bis 15 Jahren ihre Produktion komplett auf Elektroautos umstellen, mehrere europäische Länder wollen in den nächsten zehn Jahren erst die Herstellung und später die Nutzung von Autos mit Verbrennungsmotor einschränken oder verbieten.
Diese Entwicklung hätte niemand vor zwei Jahren vorausgesagt. Doppelbauer erklärte dann anschließend die Situation im Verkehrsbereich. Ziel muss in diesem Bereich, der die zweitgrößte Menge von Kohlendioxid verursacht, sein, dieses einzusparen. Mit eindrucksvollen Zahlen zeigte er, dass der einzige Weg, wesentlich auf diesem Weg weiterzukommen, der Umstieg auf batteriebetriebene Autos ist.
Diese Erkenntnis setzt sich inzwischen auch in der Industrie und in der Politik durch. Nach der Vorstellung der aktuellen technischen Möglichkeiten im Fahrzeugbau ging Martin Doppelbauer auf die Versorgung mit elektrischer Energie ein. Die Zahl und die Leistungsfähigkeit der Ladestationen nehmen kontinuierlich zu. Dem Einsatz von Elektroautos im täglichen Normalbetrieb steht immer weniger entgegen. Auch die Batterietechnik macht große Fortschritte; Batterien werden leichter, billiger und wesentlich leistungsfähiger. Auch die Mär von der Umweltschädlichkeit von Batterien erweist sich als stark übertrieben. Zukünftige Batterien werden in absehbarer Zeit ganz ohne umweltschädlichem Kobalt auskommen. Auch sind die erforderlichen Rohstoffe in ausreichender Menge und preiswert zu erhalten.
Der nächste Einwand der Skeptiker ist, dass die erforderliche Menge an elektrischer Energie nicht unter Berücksichtigung von Erzeugung mit erneuerbarer Energie zu erreichen ist. Auch hier konnte Doppelbauer überzeugend darlegen, dass es dabei keine unlösbaren Probleme gibt. Nach einem Exkurs zur Rolle des Wasserstoffs und der Brennstoffzelle in diesem Zusammenhang, unterstrich Doppelbauer anhand anderer Innovationen noch einmal nachdrücklich, dass das Auto der Zukunft eindeutig batteriebetrieben sein wird.
Nach dem Vortrag konnten die Zuschauer noch Fragen zum Thema stellen die vom Referenten sachkundig und verständlich beantwortet wurden. Auf Grund der kurzfristigen Verschiebung des Vortrags und vielleicht auch wegen des anschließenden Fußballländerspiels haben möglicherweise nicht alle Interessierte den Vortragstermin wahrnehmen können. Der Vortrag kann deshalb auf der Webseite des Arbeitskreises WiTechWi unter www.witechwi.de/Veranstaltungen/Dokumente im Internet jederzeit angesehen werden. red