21. Oktober 2021

Fundstücke aus der Römerzeit ergänzen zukünftig Ausstellung im Rathaus

Ziegelbruchstücke der „Villa rustica“

Noch lagern die Fundstücke aus römischer Zeit in einem Pappkarton des Stadtarchivs. Doch bald ergänzen sie die Ausstellung im Rathaus. Foto: mag

Die Auflösung einer privaten Sammlung bereichert die Stadt Schwalbach um einige historische Funde aus der Römerzeit. Der Sammler, welcher namentlich nicht genannt werden möchte, verfügte über eine Sammlung von historischen Funden, die er vor Kurzem dem Stadtarchiv übergeben hat.

„Diese Fundstücke aus den 1980er Jahren bestätigen, dass es sich bei einem bereits bekannten Nebengebäude der ‚Villa rustica‘ um ein größeres Gebäude gehandelt hat“, freut sich Stadtarchivar Dieter Farnung und hebt damit die besondere Bedeutung dieser Funde hervor. Dass auf Schwalbacher Gemarkung eine „Villa rustica“, ein römisches Landgut, existierte, ist bereits im Jahr 1839 durch die Entdeckung des Viergöttersteins bestätigt worden.
Die nun dem Stadtarchiv überlassenen Fundstücke wurden zwischen 1984 und 1986 auf der ehemaligen Schwimmbadwiese im Bereich der heutigen Wilhelm-Leuschner-Straße gefunden. Einer der Ziegelsteine weist die Anfangsbuchstaben eines römischen Siegelstempels auf. Sie lauten nach Vervollständigung durch Archäologen „LEGXXIIPRPF“ – eine Abkürzung für „22. Legion Primigenia Pia Fidelis“. Dabei handelt es sich um eine Ehrenbezeichnung von Kaiser Domitian, die allen Legionen verliehen wurde, welche sich im Jahre 89 nach Christus nicht am Aufstand von Mainz beteiligten.
Die hier erwähnte 22. Legion war in Mainz stationiert und hat im Bereich des heutigen Frankfurt-Nied Ziegel hergestellt. Die Fundstücke werden in die Dauerausstellung im Hochfoyer des Rathauses übernommen und sind damit zukünftig für die Öffentlichkeit zugänglich. red

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