4. November 2021

Die Buchtipps der Schwalbacher Zeitung

Lesestoff

Psychologisch raffiniert, spannend und mit Humor erzählt John Boyne in „Die Geschichte eines Lügners“ von der verführerischen Macht des Vertrauens und von einem, der für Ruhm alles tut. In Veit Etzolds neuem Thriller „Höllenkind“ muss die Berliner Patho-Psychologin Clara Vidalis einen Fall von Satanismus im Vatikan aufklären. „Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat“ präsentiert die schönsten Märchen der Brüder Grimm illustriert von der Künstlerin Julie Völk.

 

„Die Geschichte eines Lügners“

Maurice Swift ist Schriftsteller. Er hat Stil, kann brillant erzählen, doch ihm fehlen die Geschichten. In Westberlin trifft er auf sein Idol, Erich Ackermann, der gerade mit einem großen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Ackermann verfällt dem charmanten jungen Mann, der sich für alles, was er sagt, interessiert. Er nimmt ihn mit auf Lesereise durch Europa und erzählt ihm sein Geheimnis. Es ist diese Geschichte, für die Maurice endlich als Autor gefeiert wird. Und die Ackermanns Karriere beendet. Maurice dagegen ist schon auf der Suche nach dem nächsten Stoff.

John Boyne, geboren 1971 in Dublin, ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Autoren Irlands. Seine Bücher wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“, der in vielen Ländern auf den Bestsellerlisten stand und von der Kritik als „ein kleines Wunder“ (The Guardian) gefeiert wurde.

John Boyne: „Die Geschichte eines Lügners“
Übersetzt von Maria Hummitzsch und Michael Schickenberg
Piper Verlag, 2021. 432 Seiten, 24 Euro.

 

„Höllenkind“

Es ist ein einmaliges Ereignis für den Vatikan und ganz Rom: die Verbindung der alten römischen Adelsfamilien Sforza und Visconti durch eine prunkvolle Hochzeit in der Sixtinischen Kapelle. Doch plötzlich krümmt sich die Braut vor Schmerz, und auf ihrem strahlend weißen Hochzeitskleid erblühen große rote Flecke. Bevor irgendjemand eingreifen kann, bricht sie tot zusammen. Der zuständige Ermittler des Vatikans, Commendatore Adami, ahnt, dass es nicht bei diesem einen außergewöhnlichen Mord bleiben wird. Und dass er allein nicht weiterkommt. In Rom kursiert schon länger der Name einer Patho-Psychologin, die bereits in einen Fall von Satanismus involviert gewesen war: Clara Vidalis vom LKA Berlin.

Prof. Dr. Veit Etzold, geboren 1973 in Bremen, ist Autor von neun Spiegel-Bestsellern und gefragter Keynote-Speaker. Veit Etzold versteht es, komplexe Themen unterhaltsam und spannend aufzubereiten und zu einzigartigen Thrillern zu verarbeiten. Als Experte für Strategie und Storytelling hat er bereits zahlreiche internationale Unternehmen beraten. Er ist u. a. Mitglied der Atlantikbrücke und Global Bridges und lehrt zudem seit 2018 als Professor für Wirtschaftswissenschaften.

Veit Etzold: „Höllenkind“
Knaur Verlag, 2021. 368 Seiten, 10,99 Euro.

 

„Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat“

Die Künstlerin Julie Völk nimmt uns mit an verwunschene Gewässer, führt uns durch dichte Wälder und wundersame Berglandschaften, sie zeigt uns verzauberte Gärten und lässt uns staunen über geheimnisvolle Häuschen und prächtige Paläste. Dieses bibliophile Schmuckkästchen führt uns in die Märchenwelt der Brüder Grimm. Die Auswahl aus dem Gesamtwerk nach der Ausgabe letzter Hand von 1857 vereint beliebte Märchen und solche, die noch entdeckt werden wollen.

Julie Völk, geboren 1985 in Wien, aufgewachsen in Niedersachsen, studierte an der HAW in Hamburg Illustration. Die vielfach ausgezeichnete Künstlerin (sie erhielt die Serafina, den Troisdorfer Bilderbuchpreis und den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis) lebt mit ihrer Familie in Niederösterreich.

Julie Völk: „Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat“
Gerstenberg Verlag, 2021. 400 Seiten, 32 Euro.

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