30. November 2021

IG Fernwärme: „Viel Aufregung um stark erhöhte Abschlagszahlungen“

Weitere Infostände am Samstag

Laut der Interessengemeinschaft Fernwärme gibt es aktuell viel Aufregung um die von e.on angeforderte Sonderzahlung und stark erhöhten Monatspauschalen. Archivfoto: Schlosser

Aufgrund der aktuellen Corona-Infektionslage musste die Interessengemeinschaft Fernwärme (IG Fernwärme) die für vergangenen Montag geplante Informationsveranstaltung im Bürgerhaus absagen. Sie wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Ersatzweise werden weitere Infostände samstags von 10 Uhr bis 12 Uhr am Marktplatz eingerichtet. Fernwärmekunden können hier direkt eine Kopie ihrer Jahresabrechnung abgeben.

Viel Aufregung gibt es nach Ansicht der IG-Fernwärme in diesem Jahr um die von e.on angeforderte Sonderzahlung und stark erhöhten Monatspauschalen. Im Abrechnungsjahr 2020 waren die Energiepreise vergleichsweise niedrig und es galt für ein halbes Jahr ein niedrigerer Mehrwertsteuersatz. Das schlägt sich auch in den Fernwärmepreisen nieder. Allerdings ist die im Jahr 2020 für Schwalbach erfolgte Preissenkung hinter der durchschnittlichen Preisanpassung anderer Versorgungsunternehmen etwas zurückgeblieben. Nach Auswertung der ersten wieder einmal sehr spät übersandten Abrechnungen für das Jahr 2020 ist festzustellen, dass der Schwalbacher Tarif für die meisten Privatkunden um durchschnittlich 20 Prozent über den Preisen anderer Versorgungsunternehmen liegt. Das rechtfertigt kein neues Kartellverfahren, macht aber deutlich, dass die Preisentwicklung sorgfältig beobachtet werden muss.
Inzwischen ist die Mehrwertsteuer wieder auf dem normalen höheren Niveau und die Energiepreise sind wieder gestiegen. Deshalb war die mit den Jahresabrechnungen versandte Neuberechnung und Erhöhung der Monatspauschale zunächst keine Überraschung. Dass die e.on aber schon acht Wochen später eine Sonderzahlung und eine erneute drastische Erhöhung der monatlichen Abschlagszahlungen verlangt, hat viele Kunden stark irritiert und verunsichert. Das war das Hauptthema bei den gut besuchten Infoständen der IG Fernwärme. Hierzu ist festzustellen: Die weitere Entwicklung der Energiepreise lässt sich nicht sicher voraussagen und der Gaspreis ist nur einer von mehreren Kostenfaktoren. Vor allem für Kunden mit geringerem Energieverbrauch erscheint die Erhöhung um 25 Prozent der Gesamtkosten stark übertrieben. Die IG-Fernwärme sieht derzeit keinen ausreichenden Grund, Raten oder Sonderzahlungen zu überweisen, die über den mit der Jahresabrechnung festgelegten Betrag hinausgehen.
Immer wieder kritisiert wird die mittlerweile völlig unübliche Berechnung der hohen Grundgebühr nach der Quadratmeterzahl der beheizbaren Fläche. Sie passt nicht in die heutige Zeit, weil sie zu besonders hohen Preisen führt, wenn Energie gespart wird. Seit Oktober dieses Jahres gibt es aber mit der Änderung der Fernwärmeverordnung (AVBFernwärmeV) einen gesetzlichen Anspruch darauf, dass der Tarif dem Bedarf entsprechend angepasst wird. Es wird zu prüfen sein, inwieweit diese geänderte Rechtslage für diese Vertragssituationen anwendbar ist.
Fernwärmekunden können eine Kopie ihrer Jahresabrechnung auch direkt abgeben bei Dr. Roßberg in der Berliner Straße 38. red

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