Die Schwalbacher SPD ist gleichermaßen stolz und überrascht über die Nominierung ihrer Ortsvorsitzenden Nancy Faeser zur Bundesinnenministerin.
Dass Olaf Scholz, der heute zum Bundeskanzler gewählt wird, gleich zwei Frauen aus Hessen in seine Regierung holt und damit den Länderproporz hintenanstellte, zeigt nach Ansicht der Schwalbacher SPD, wie wichtig ihm die erfahrene Politikerin Nancy Faeser auf dem Posten der Innenministerin ist. Bei den Schwalbacher Sozialdemokraten wundere sich niemand darüber. Denn Nancy Faeser sei nicht nur seit zwölf Jahren die innenpolitische Sprecherin der SPD Hessen und wäre bei einem Wahlsieg ihrer Partei bei den vergangenen Landtagswahlen hessische Innenministerin geworden, sie sei auch eine anerkannte Expertin in Sicherheitsfragen und habe sich schon immer ganz besonders um die Belange der Polizei gekümmert. Unermüdlich fordere sie eine deutliche Verbesserung, was deren Ausstattung, Arbeitsbedingungen und Personaldecke angehen.
Seit dem Attentat von Hanau steht Nancy Faeser dem SPD-Ortsverein zufolge in regelmäßigem Kontakt mit den Angehörigen der Opfer und klage immer wieder die Versäumnisse des hessischen Innenministeriums an. Es sei vor allem der Kampf gegen die Gefahren und den Terror von rechts, den sich die 51-jährige Juristin auf die Fahnen geschrieben habe.
Den Schwalbacher Sozialdemokraten zufolge wird nun ein anderer Wind im Bundesinnenministerium wehen. „Wer Nancy Faeser kennt und mit ihr zusammengearbeitet hat, zweifelt nicht daran, dass sie mit ihrer Kompetenz, ihrem Wissen und Können, aber auch mit der ihr eigenen mitreißenden Freundlichkeit eines der größten Ministerien erfolgreich führen wird“, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD. Nicht umsonst sei die Kommunal- und Landespolitikerin immer wieder für ein Amt in Berlin im Gespräch gewesen.
Trotzdem sieht die Schwalbacher SPD diesen Karrieresprung mit einem lachenden wie weinendem Auge: „Nancy wird uns doch fehlen“, schreibt ein Vorstandsmitglied in den Chat der Partei. Ja, sie werde fehlen, auch im Hessischen Landtag, aber eines habe die gerade frisch in ihrem Amt bestätigte Ortsvereins-Vorsitzende immer betont: „Schwalbach ist und bleibt mir sehr wichtig und erdet mich in meiner politischen Arbeit immer wieder.“
Ob Nancy Faeser SPD-Ortsvorsitzende bleibt und ihr Stadtverordnetenmandat behält, ist zurzeit noch nicht bekannt. red