So langsam wird es Zeit, dass es mit der Corona-Pandemie zu Ende geht. Zwei Jahre nach den ersten Meldungen über das neue Virus aus Wuhan und einem gefühlten Dauer-Lockdown, der in Wirklichkeit nie einer war, fällt es vielen immer schwerer, die Sache mit kühler Vernunft zu betrachten.
Da sind auf der einen Seite zum Beispiel die politischen Entscheidungsträger, die mit strengen Maßnahmen der Lage Herr werden wollen, obwohl der ursprüngliche Grund der Beschränkungen – einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu vermeiden – nicht mehr im Fokus steht. Jetzt geht es plötzlich von einen Tag auf den anderen um die so genannte „kritische Infrastruktur“, die vor Ausfällen bewahrt werden muss. Und der Bundeskanzler will eine allgemeine Impfpflicht, deren Nutzen für das Pandemiegeschehen längst nicht bewiesen ist.
So etwas ist natürlich Wasser auf den Mühlen der Gegner der Maßnahmen, die allerdings ihrerseits nur wenig rational handeln. Denn wer sich zum Beispiel nicht impfen lässt, zockt unnötig mit der eigenen Gesundheit. Wegen der Corona-Maßnahmen auf die Straße zu gehen, zeugt darüber hinaus auch nicht gerade von einem Gefühl für das rechte Maß. In Städten wie Bad Soden und Eschborn, wo auch einige Schwalbacher „spazieren gingen“, gibt es bestimmt so manches Thema, für oder gegen das man demonstrieren kann – sicher aber nicht gegen das Tragen von Masken oder das Vorzeigen von irgendwelchen Test- und Impfzertifikaten. Darin die Boten einer Diktatur zu sehen, verhöhnt die Opfer von echten Gewaltherrschern, wie jeder syrische Flüchtling bestätigen kann.
Bleibt die Hoffnung, dass die Omikron-Variante das Finale der Pandemie wird und Corona danach möglichst schnell zu einem grippalen Infekt mutiert, den zwar viele bekommen, der aber niemanden weiter stört. Denn dann können alle wieder einen Gang herunterschalten und die Dinge mit Vernunft und Gelassenheit betrachten.
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Alle bisher getroffenen Massnahmen dienen letztlich dem Gesundheitsschutz jener, die sich nicht impfen lassen wollen. In der Pandemie haben wir gelernt, dass sich auch Geimpfte anstecken können aber nur in Ausnahmefällen schwer erkranken. Geimpfte und Impfwillige haben damit ein „normales“ Gesundheitsrisiko. Lassen wir einfach die Quarantänevorgaben, die Restriktionen im Alltag. Wer will kann ja noch Maske tragen. Das war schon vor Corona anderswo auf der Welt nicht unüblich um sich gesundheitlich zu schützen.
Wer seine Gesundheit gefährden will, dem steht es frei. Sofern er nachweisbar andere gesundheitlich schädigt, so haftet er nicht nur für sich sondern auch für die weiteren Schäden.
Das mag provokant klingen, ist aber in allen anderen Kontexten unseres Zusammenlebens Realität.
Coronaviren gehörten und gehören zu unserem Lebensumfeld. Jetzt gibt es für die schlimmsten Versionen einen guten Schutz. Nutzen wir ihn und genießen die damit verbundenen Spielräume.