17. Januar 2022

Neu und umgebaute Häuser sollen den aktuellen Umweltstandards entsprechen

Grüne wollen eine Zisternensatzung

Die Schwalbacher Grünen hoffen, dass bereits ab diesem Sommer bei jedem Neubauvorhaben oder bei jedem grundlegenden Umbau der gleichzeitige Bau einer Zisterne durch eine städtische Satzung vorgeschrieben wird. Das aufgefangene Regenwasser könne dann zur Gartenbewässerung oder zur Toilettenspülung genutzt werden.

Der ökologische Nutzen einer solchen Regelung liegt der Ökopartei zufolge auf der Hand. Bei Starkregenereignissen werde die Kanalisation durch Zisternen spürbar entlastet und das sei vor allem für die Schwalbacher Altstadt von Bedeutung, die bei Starkregen immer wieder einmal „unter Wasser“ steht. Ebenso wichtig sei aber die durch Zisternen mögliche Einsparung von Trinkwasser. In den vergangenen sommerlichen Dürreperioden war die Trinkwasserversorgung im Main-Taunus-Kreis laut den Grünen schon an ihre Grenzen gelangt. Und die ausufernde Nutzung der Trinkwasservorkommen im Vogelsberg und dem Hessischen Ried habe dort bereits zu einer bedenklichen Absenkung des Grundwasserspiegels geführt.
Bei der Aufstellung von neuen Bebauungsplänen werde mittlerweile regelmäßig der Einbau von Zisternen vorgeschrieben. Eine Regelungslücke bestehe aber ausgerechnet für die hochwassergefährdete Schwalbacher Altstadt, wo es momentan keine Bebauungspläne gibt und natürlich für die Gebiete, in denen ein älterer Bebauungsplan gilt, der keine Bestimmungen zur Regenrückhaltung und Nutzung von Regenwasser enthält. Hier könnte eine Zisternensatzung greifen, die dann in ganz Schwalbach bei allen Neubauvorhaben oder bei grundlegenden Umbauten den Bau einer Zisterne vorschreibt.
Nach Ansicht der Grünen sind die notwendigen zusätzlichen Investitionen für eine Zisterne bei einem Neu- oder grundlegenden Umbau gering. Die Kosten würden sich schnell durch eingesparte Wassergebühren amortisieren. Es sei Umweltschutz, der nichts kostet, der schon auf mittlere Sicht Geld spart.
Mittlerweile hätten viele Hochtaunusgemeinden, Oberursel, Kronberg, Königstein, aber auch die Stadt Frankfurt bereits eine Zisternensatzung erlassen, demnächst käme dann vielleicht Schwalbach hinzu. Erst einmal haben die Grünen den Magistrat nun um einen Bericht gebeten, der die zahlreichen Möglichkeiten zu einer solchen Reglementierung beispielhaft erläutert. Eine Zisternensatzung könnte dann schon vor den diesjährigen Sommerferien auch hier in Kraft treten. Barbara Blaschek-Bernhardt: „Es geht darum, dass neu gebaute Häuser den aktuellen Umweltstandards entsprechen sollen. Kluge Bauherren, denen Umweltschutz nicht gleichgültig ist und solche, die rechnen können, planen bei ihren Bauvorhaben auch jetzt schon gleich eine Zisterne ein. Die ist gut für die Umwelt und man spart auch noch Geld dabei. red

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