26. Januar 2022

Präses Peter Ruf blickt auf 15 Jahre ehrenamtliche Dekanatsleitung zurück

„Es sind die Menschen, die entscheidend sind“

Nach knapp 15 Jahren scheidet Peter Ruf als Präses und Vorsitzender aus dem Dekanatssynodalvorstand aus. Foto: Ev. Dekanat

Peter Ruf wird nach knapp 15 Jahren aus seinem Amt als Präses und Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstands (DSV) verabschiedet. Im Interview blickt er auf dieses herausfordernde Ehrenamt in der Leitung des Evangelischen Dekanats Kronberg zurück.

Dabei stellt der 71-Jährige nicht etwa sich selbst in den Mittelpunkt, sondern die Mitarbeitenden im Dekanat. „Die Leitung schafft nur die Rahmenbedingungen, damit die Mitarbeitenden gut arbeiten können. Wir haben hervorragende Mitarbeitende, die das Dekanat gestalten. Und darauf können wir sehr stolz sein“, erklärt Peter Ruf. Zu vielen von ihnen habe er ein sehr gutes Verhältnis, weil sie ihm wichtig seien und ihn interessieren. Sein Leitspruch sei auch im Beruf schon immer gewesen: „Human kann sich nur jemand verhalten, dem auch Humanität widerfährt.“
Das Dekanat verlasse er mit großer Zufriedenheit, Dankbarkeit und auch Demut. „Ich denke, dass ich an den entscheidenden Punkten mitgesteuert habe, damit die Mitarbeitenden eine gute Arbeit leisten können und zufrieden sind. In der gemeinsamen Leitung mit Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp und seinem Vorgänger Eberhard Kühn sind wir uns immer auf Augenhöhe begegnet und haben auch außerhalb des Amtes ein freundschaftliches Miteinander gepflegt“, meint Peter Ruf.
Im Laufe seiner Amtszeit kann Peter Ruf auf viele Meilensteine zurück blicken. So etwa auf die Gründung der Schwalbacher Tafel, des Mehrgenerationenhauses in Eschborn oder das Projekt „Deine Chance“, die Sprachschule für Flüchtlinge in Bad Soden, die er maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat. Viel Kraft hat er auch in das Projekt der Kooperation der Diakoniestationen im Dekanat gesteckt, aus dem ein Zweckverband mit inzwischen bereits zwei angeschlossen Stationen entstanden ist. Für den Vorstand dieses Zweckverbands wird er noch einmal kandidieren. Es wird das einzige Ehrenamt sein, das er fortführen wird.
Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement überreichte ihm Landrat Michael Cyriax bereits 2019 den Ehrenbrief des Landes Hessen. Vor seinem Ruhestand war Peter Ruf erst Geschäftsführer der Kliniken des Main-Taunus-Kreises und dann Geschäftsführer der Hochtaunus-Kliniken. Zwischen diesen beruflichen Stationen wurde er 2007 zum Präses des Dekanats Kronberg gewählt. Positive Bestätigung und Wertschätzung erhielt er auch durch die dreimalige und jeweils einstimmige Wiederwahl in sein Amt. Was eine Leitungsfunktion im Ehrenamt bedeutet, hat Peter Ruf besonders in der Zeit gespürt, als er gleichzeitig Geschäftsführer der Hochtaunus-Kliniken war. „Das war eine sehr hohe Belastung“, erklärt er. „Allerdings habe ich meine Tätigkeit hier nie als Last empfunden. Das liegt aber auch daran, dass ich sehr strukturiert bin.“
Seit er mit seiner hauptamtlichen Tätigkeit im Ruhestand ist, hat sich sein ehrenamtliches Engagement noch verstärkt und nimmt mehr als eine halbe Stelle ein. Dazu gehören neben regelmäßigen Sitzungen repräsentative Aufgaben abends und am Wochenende – und das alles ohne eine Aufwandsentschädigung. Viel Präsenz nicht nur im Haus der Kirche, sondern auch in den Kirchengemeinden und in Gottesdiensten zu zeigen, war ihm immer wichtig. Die Unabhängigkeit dieses Ehrenamtes ohne ein Angestelltenverhältnis und Weisungsbefugnis durch die Kirchenleitung sieht er dabei als sehr wesentlich an. Nur so könne man auch mal offene Kritik üben. Diese direkte Art zeichnet Peter Ruf in seinem Amt besonders aus.
„Verändert hat sich in den Jahren meiner Amtszeit hier, dass wir uns zum Dienstleister für die Kirchengemeinden entwickelt haben“, sagt Peter Ruf. „Leitung muss grundsätzlich bereit sein, anderen zu dienen. Wenn man dazu nicht bereit ist, stinkt der Fisch vom Kopf her“, ergänzt er. Grundsätzlich sieht er das Dekanat gut für die Zukunft aufgestellt.
Nach dem Ende seines Amtes als Präses freut er sich besonders darauf, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Zum Beispiel, um endlich einmal ohne Termine im Dekanat morgens spazieren zu gehen. Gemeinsamt mit seiner Frau lebt er in Hofheim. Sie haben zwei Kinder und fünf Enkelkinder. Offiziell verabschiedet werden der bisherige DSV und Präses Peter Ruf im Rahmen eines Gottesdienstes am 6. März um 14 Uhr. Gäste können die Verabschiedung auf www.sublan.tv online live miterleben. Bei ihrer Online-Tagung am Freitag, 28. Januar, ab 18 Uhr wird die Synode des Dekanats Kronberg ihren Dekanatssynodalvorstand inklusive seines oder seiner Vorsitzenden neu wählen. Gäste können die Synode ebenso online über sublan.tv mit verfolgen. red

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