27. Januar 2022

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zieht eine positive Bilanz

Ein vielfältiges und intensives Festjahr

Im vergangenen Jahr gestaltete der Main-Taunus-Kreis zusammen mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) ein Programm anlässlich des Festjahres „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Corona-bedingt mussten einige Veranstaltungen abgesagt werden. Deshalb wird das Festjahr für sechs Monate verlängert, sodass verschobene Veranstaltungen nachgeholt werden können.

Die CJZ eröffnete am 24. Februar 2021 mit dem Online-Eröffnungsvortrag von Professor Micha Brumlik „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ seine Veranstaltungsreihe. Musikalisch begleitet wurde er von Chasan Daniel Kempin. Mit den Veranstaltungen mit dem Geschäftsführer der jüdischen Gesellschaften, Daniel Neumann, und Professor Dr. Karen Körber aus Hamburg sowie mit Rabbinerin Elisa Klapheck und Daniel Kempin wurde die heutige Situation von Juden in Deutschland in den Blick genommen werden. Alle Zoom-Veranstaltungen waren gut besucht.
Der Vortrag von Professor Dr. Hajo Funke „Der Kampf um die Erinnerung“ am 1. September in der Stadthalle Hofheim war gut besucht. Hajo Funke spannte seinen Vortrag von der Weimarer Zeit über die Nachkriegserinnerung zur heutigen Situation und der Entwicklung des Rechtsradikalismus, Nationalismus und Antisemitismus.
Das Konzert „Exodus – Jüdisch deutsche Klangwelten“ am 19. September in der Stadthalle Flörsheim war einer der Höhepunkte im Festjahr. Da die Stadthalle ausreichend groß war, konnten, unter Corona-Bedingungen, sehr viele Zuhörerinnen und Zuhörer der Musik des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode unter der Leitung von Chefdirigent Christian Fitzner und den international bekannten Solisten Monica Gutman (Klavier) und Ramón Jaffé (Violoncello) beiwohnen.
Der Autor des Buches „Wir sind da! 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“, Uwe von Seltmann, las am 29. September unter Corona-Bedingungen im Kirchenraum der Evangelischen Limesgemeinde vor etwa 50 Zuhörern. Mit Musikbeispielen führte er durch die wechselvolle jüdische Geschichte und erntete am Ende langanhaltenden Beifall. Für das Jahr 2022 ist im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit mit ihm ein Konzert zu Mordechai Gebirtig, dem Vater des jiddischen Liedes, geplant.
Ebenfalls gut besucht war das Konzert „Musikalische Weltreise von Warschau nach Buenos Aires“ mit den Solisten Teresa Kaban und Henryk Blazej aus Tarnów in Polen.
Auch das Friedenskonzert „Church meets Synagogue und Mosque – Drei Weltreligionen im Einklang“ mit Irith Gabriely (Klarinette und Gesang), Kantor Thomas Wächter (Flügel) und Abusey Kinik (Sass und Percussion) begeisterte die Zuhörer.
Auch wenn es Veranstaltungen mit sehr wenigen Zuhörern gab, wie zum Beispiel bei dem Film „Der Kniefall von Warschau – Die Macht der Erinnerung“, den nur zwölf Interessierte verfolgten, ließ sich die CJZ nicht entmutigen und versuchte das Programm so gut, wie möglich, durchzuführen.
Ermöglicht wurde dies durch die finanzielle Förderung des Landes Hessen, verschiedener Sponsoren und des Komitees „2021 – 1.700 Jüdisches Leben in Deutschland“. Für die CJZ, die ausschließlich ehrenamtlich arbeitet, war das vergangene Jahr eine sehr große Herausforderung.
Auf der Kuratoriumssitzung am 23. November zog die CJZ eine insgesamt positive Bilanz. Unter den erschwerten Corona-Bedingungen wurden, auch wenn einige Veranstaltungen abgesagt werden musste, insgesamt 36 Veranstaltungen von und mit der CJZ realisiert. 14 Veranstaltungen, die in 2021 abgesagt wurden, werden dieses Jahr nachgeholt. Rund 1.400 Personen besuchten die CJZ-Veranstaltungen. red

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert