1. Februar 2022

Kunstworkshop „DAGESH on Tour“ an der Friedrich-Ebert-Schule erfolgreich abgeschlossen

Eine Flagge der vielfältigen Identitäten

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsorientierungsklasse der Friedrich-Ebert-Schule erstellten in einem gemeinsamen Projekt eine „Identitätenflagge“. Foto: mag

Unter dem Motto „Kreativ gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit“ veranstaltete das Jugendbildungswerk der Stadt Schwalbach gemeinsam mit dem Projekt „DAGESH on Tour“ und der Kulturkreis GmbH einen Kunstworkshop an der Friedrich-Ebert-Schule.

„DAGESH. Jüdische Kunst im Kontext“ ist ein Kunst- und Bildungsprojekt mit Sitz in Berlin. Dessen Vermittlungsprogramm „DAGESH on Tour“ wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es will zur demokratischen Schulkultur beitragen und setzt sich für den Zusammenhalt in einer pluralistischen Gesellschaft ein.
Vier Tage lang arbeitete die Berufsorientierungsklasse 9d gemeinsam mit der in Berlin lebenden israelischen Künstlerin Adi Liraz und Jugendbildungsreferentin Nadine Desoi zum Thema Identität. Nach zwei Tagen der Auseinandersetzung mit den persönlichen Werten und wichtigen Aspekten des Lebens ging es in die Produktionsphase. Hier galt es, Sinnbilder für die eigene Identität auf ein Stück Stoff zu übertragen. Dabei waren die Jugendlichen frei in der Gestaltung – es durfte gestickt, gemalt, geklebt und geschnitten werden. Auch die Übertragung von Fotokopien auf den Stoff war möglich.
Die Nutzung kunsthandwerklicher Methoden eröffnete dabei auch denjenigen die Möglichkeit sich auszudrücken, die dies verbal in der Gruppe eher nicht tun würden. Den Jugendlichen bewusst zu machen, dass sie sowohl eine eigene Identität haben und zugleich Teil einer Gruppe sind, war den beiden Leiterinnen besonders wichtig. Aus diesem Grund wurden alle Werkstücke am Ende auf einem Stück Stoff zusammengefügt, sodass eine gemeinsame „Identitätenflagge“ entstand. Sie symbolisiert die Vielfalt der Klasse und lässt zudem Raum für diejenigen, die Pandemie-bedingt nicht an dem Projekt teilnehmen konnten.
Abgerundet wurde das Programm durch zwei besondere Aktivitäten: So nahm die Gruppe an einer Vorführung des Films „Masel Tov Cocktail“ mit anschließendem Filmgespräch mit dem Regisseur Arkadij Khaet und der Drehbuchautorin Merle Theresa Kirchhoff teil. Beide waren auf Einladung des Arbeitskreises „Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus“ mit ihrem vielfach preisgekrönten Film über jüdisches Leben in Deutschland zu mehreren Veranstaltungen in Schwalbach zu Gast. Ein koscheres Catering durch das dem jüdischen Gemeindezentrum in Frankfurt angegliederte Restaurant Sohar’s bildete den kulinarischen Höhepunkt. Diese besondere Erfahrung wurde durch die finanzielle Unterstützung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis (CJZ) möglich.
„Das Projekt war ein Erfolg und das durchgängig positive Feedback der Jugendlichen bestätigt dies“, resümiert Nadine Desoi und verweist auf die Identitätenflagge, die ab sofort den Klassenraum der 9d zieren wird. red

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