23. Februar 2022

Arbeitskreis Olkusz-Schwalbach würdigt Władysław Bartoszewski in einer Ausstellung

Erinnerung an einen „Brückenbauer“

Der Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach will in einer Ausstellung an den deutsch-polnischen „Brückenbauer“ Władysław Bartoszewski erinnern. Foto: Barcz

Am 19. Februar jährte sich der 100. Geburtstag von Władysław Bartoszewski, einem „Brückenbauer“ in der Verständigung zwischen Polen und Deutschland. Im Juli will der Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach in einer Ausstellung an den Diplomaten und Politiker erinnern.

Władysław Bartoszewski wurde am 19. Februar 1922 in Warschau geboren und starb am 24. April 2015. Er erlebte die Grausamkeit und die Demütigungen im deutschen Konzentrationslager Ausschwitz und war Zeuge der Zerstörung seiner Heimatstadt. Trotzdem suchte er die Verständigung und die Aussöhnung mit den Deutschen.
In einem Aufruf der deutsch-polnischen Kopernikus-Gruppe, einem Zusammenschluss deutscher und polnischer Historiker, Politik- und Kulturwissenschaftler und Journalisten, die sich 2002 konstituierte und seit 2019 von Waldemar Czachur von der Universität Warschau/Stiftung Kreisau und Peter Oliver Loew vom Deutschen Polen-Institut geleitet wird, wird an die herausragende Persönlichkeit erinnert. Władysław Bartoszewski habe sich unermüdlich für den deutsch-polnischen Dialog eingesetzt – zunächst als Publizist und Hochschullehrer, dann als Diplomat und Politiker. Er hatte den außerordentlichen Mut, sich in Polen und Deutschland öffentlich für den Aufbau gereifter und partnerschaftlicher Beziehungen einzusetzen. Im deutsch-polnischen Dialog sah er ein wichtiges Fundament für ein friedliches Zusammenleben in Europa.
Die Kopernikus Gruppe ruft alle Akteurinnen und Akteure in den deutsch-polnischen Beziehungen auf: „Ihr seid die wahren Baumeister Europas, denn nur aus verständnisvollen, engen bilateralen Beziehungen kann unser großes europäisches Projekt, dieses komplexe Gebilde aus Staaten und Mentalitäten, aus Geschichten und Gedanken weiterwachsen.“ Sie appelliert an Außenministerin Annalena Baerbock und Außenminister Zbigniew Rau, sich dafür einzusetzen, die bestehenden, allerdings seit Jahren nicht mehr genutzten Formate des deutsch-polnischen Dialogs wieder aufleben zu lassen: die Regierungskonsultationen, die deutsch-polnischen Parlamentarierbegegnungen, das Deutsch-Polnische Forum oder auch den Deutsch-Polnischen Preis. „Wir appellieren an alle Akteurinnen und Akteure des öffentlichen Lebens, mutig gegen die Versuche aufzutreten, unsere Nachbarschaft schlechtzureden“, heißt es in einer Presseerklärung.
Der Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach in der Kulturkreis GmbH schließt sich diesem Aufruf an. Am 4. Juli 1997 wurde die Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Olkusz begründet. In diesem Jahr wird das 25-jährige Jubiläum gefeiert. In diesen 25 Jahren haben vielfältige Begegnungen stattgefunden und sich Freundschaften entwickelt, denen die politischen Tiefs nichts anhaben konnten. Für den Arbeitskreis Olkusz-Schwalbach ist das Jubiläum Anlass, in einer Foto-Ausstellung der 25 Jahre dauernden Begegnungen zu erinnern und mit einer weiteren Ausstellung Władysław Bartoszewski zu würdigen. Beide Ausstellungen werden am 4. Juli 2022 im Bürgerhaus eröffnet. red

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