Eindrücke einer Reise in die französische Karibik stellte der Schwalbacher Friedrich Blume im Rahmen des Kulturprogramms des Arbeitskreises Avrillé am vergangenen Mittwoch im Bürgerhaus vor.
Die Vorsitzende des Arbeitskreises, Monika Beck, begrüßte und verwies auf die zahlreichen Verbindungen des Themas zu Programmpunkten der vergangenen Jahre, zum Beispiel Napoleons Frau Josephine Beauharnais, deren Eltern auf Martinique eine Zuckerrohrplantage besaßen.
Friedrich Blume gab zunächst einen knappen Überblick über die ehemaligen und heutigen französischen Überseegebiete weltweit, von der Antarktis über Neukaledonien, Afrika, kleine und größere Inseln in den verschiedenen Weltmeeren, und zeigte unterschiedliche kulturelle Spuren des französischen Einflusses. Er streifte dabei auch geostrategische Interessen des Nachbarlandes – nicht zuletzt mit Blick auf seltene oder knappe Rohstoffe in entlegenen Weltwinkeln.
In vielfältigen farbigen und eindrucksvollen Impressionen stellte Friedrich Blume die Inseln Martinique, Guadeloupe und Guyana vor, wobei er Natur und Kultur, touristische Events und die Menschen in Alltagssituationen beschrieb. Das Raumfahrtzentrum in Guayana und insbesondere die Rakete Ariane, die jüngst das James-Webb-Teleskop in den Weltraum befördert hat, bezeichnete der Referent als Beispiel gelungener internationaler Zusammenarbeit.
Der Blick zurück auf die koloniale Vergangenheit, symbolisiert durch ein Denkmal „gesprengter Fesseln“ der Sklaverei, sei das eine, der Blick nach vorne in eine gedeihliche europäische Kooperation sei das andere und ein notwendiger Perspektivenwechsel. Mit dem fotografischen Blick auf viele Details und in zügigem und knappem Kommentar führte Friedrich Blume durch einen – wie Monika Beck in ihrem Schlusswort sagte – kurzweiligen und informativen Abend. red