21. März 2022

Arbeitskreise Avrillé und WiTechWi zeigten einen Film über das Leben von Marie Curie

Ausverkaufter Filmabend

Der Gruppenraum 7+8 im Bürgerhaus war am vergangenen Mittwoch beim Filmabend zu „Marie Curie - Elemente des Lebens“ voll besetzt. Foto: Kreß-Beck

Ausverkauft war die Filmvorführung „Marie Curie – Elemente des Lebens“ am vergangenen Mittwoch. Monika Beck, die Vorsitzende des Arbeitskreises Avrillé, konnte die Zuschauerinnen und Zuschauer wieder einmal zu einer gemeinsamen Veranstaltung der Arbeitskreise Avrillé und WiTechWi begrüßen.

Sie verwies auf die Aktualität des Films bezüglich der weiteren Entwicklung der Atomphysik in der Folge von Marie Curies Forschungen zur Radioaktivtät betrifft. Der 2019 fertiggestellte Film der iranisch-französischen Regisseurin Marjane Satrapi stellt Person und Charakter Marie Curies in den Mittelpunkt, vor allem ihren Emanzipationsprozess als Naturwissenschaftlerin, die unter durchaus widrigen Umständen ihre Forschungsarbeit durchsetzt, es schließlich zu zwei Nobelpreisen in Physik – zusammen mit ihrem Mann Pierre – und in Chemie und einer Professur an der Sorbonne in der Nachfolge ihres Mannes bringt.
Der Film zeigt in einer großen Rückschau das Leben von Marie Curie – als Kind in Polen, dann in Frankreich als Studentin, als Ehefrau, Forscherin, Mutter, Dozentin, als geehrte und auch angefeindete Person des öffentlichen Lebens. Die Atmosphäre der Jahrhundertwende und des frühen 20. Jahrhunderts wird in stimmigen Bildern vermittelt. Forschungslabor und Hörsaal, Straßenszenen , Kutsch- und Autofahrten , bürgerliche Interieurs, aber auch die Schlachtfelder und Lazarette des ersten Weltkriegs, für die Marie Curie einfache Röntgenapparate entwickelte, werden in intensiven Vor- und Rückblenden anschaulich.
Eingeschoben sind Sequenzen über den Atombombenabwurf in Hiroshima und Atombombenversuche in der Wüste des Nachkriegsamerika und über den Reaktorunfall in Tschernobyl. Obwohl die Verantwortung der naturwissenschaftlichen Forschung für die Folgen von den Filmfiguren Marie und Pierre Curie selbst immer wieder thematisiert wird und die Gefährlichkeit des Forschungsgegenstandes Radioaktivtät nicht zuletzt an den Folgeschäden für die beiden selbst deutlich wird, wendet sich die Regisseurin selbst in Interviews gegen einen verkürzten, kausalen Zusammenhang der Radioaktivitätsforschung mit der weiteren Entwicklung der Atomkernspaltung. Der Film zeigt quasi hinter dem Rücken der Akteure Entwicklungsstationen der modernen Atomphysik, in realistischen wie zum Teil surrealistischen Bildern, begleitet von eindrucksvoller elektronischer Musik.
Es blieb keine Zeit mehr für eine sonst übliche Abschlussdiskussion, das Thema friedlicher und unfriedlicher Nutzung der Atomkraft und der gesellschaftlichen Verantwortung der Naturwissenschaft bietet sich, so die Arbeitskreisvorsitzende, als gemeinsamer Programmpunkt in der Kulturkreis GmbH an. red

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