28. März 2022

Flüchtlingshilfe sucht weitere Personen mit ukrainischen oder russischen Sprachkenntnissen

Deutsch-Kurs für Flüchtlinge

Seit bereits zwei Wochen bietet die Flüchtlingshilfe Schwalbach Deutschkurse für die geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in der „Mutter Krauss“ an. Foto: Flüchtlingshilfe

„Laskavo prosymo“ heißt Galina Neuankömmlinge herzlich willkommen. Sie ist eine der ersten Bewohnerinnen der „Mutter Krauss“ und hat jetzt den Rezeptionsdienst übernommen. Als Marketing Managerin weiß sie Dinge zu regeln. und sie.

Genau wie einige andere Frauen findet Galina, wenn sie schon hier wohnt, kann sie sich auch nützlich machen. Einige haben auch angeboten, bei Bewohnerwechsel die Zimmer zu reinigen oder im Garten Unkraut zu jäten. Sie alle wollen etwas Sinnvolles tun.
Nur wenige der Bewohnerinnen und Bewohner der „Mutter Krauss“ können englisch. Das erschwert den täglichen Umgang miteinander. Ohne die wichtige Übersetzungsarbeit von Olga Schäfer vom Eigner-Team wäre gar nichts gegangen. Sie hat für alle ein offenes Ohr, packt überall mit an, schreibt Info-Zettel und Aushänge, beschriftet Gegenstände, damit die Bewohnerinnen wissen, was der Inhalt ist. Für wichtige Erklärungen sind Übersetzerinnen unerlässlich. Es gibt inzwischen einen kleinen Übersetzerinnen-Stab. Um sie jedoch nicht zu überfordern, sind weitere Personen mit ukrainischen oder russischen Sprachkenntnissen sehr willkommen.
Kleinere Anfragen sind mit Zeichensprache, Aufmalen oder Händen und Füßen zu klären. Gerhard Borsdorf, Koordinator für Deutschkurse in der Flüchtlingshilfe Schwalbach, ist darum sofort aktiv geworden und hat umgehend einen Deutsch-Kurs für die neuen Ukrainerinnen und Ukrainer gestartet. Fast alle erwachsenen Bewohner nehmen daran teil und so haben Gerhard Borsdorf und Margit Hüsch jeweils dienstags und donnerstags gut zu tun, die ersten deutschen Begriffe zu vermitteln. Die Schüler sind mit Eifer dabei. Sie wollen nämlich so schnell es geht anfangen zu arbeiten. Margit Hüsch und Gerhard Borsdorf sind daher sehr erfreut, so eifrige Schüler zu haben.
„Mutter Krauss“ ist nun voll belegt, das Leben dort kommt allmählich in ruhigere Bahnen. „Anfangs waren wir hier alle ein bisschen Chaos-Meister“, sagt Christina Broda von der Flüchtlingshilfe. „So ein großes Haus herzurichten, während die Bewohner schon einziehen, war oftmals eine echte Herausforderung“. Doch sie wurde bewältigt, mit vereinten Kräften der Eigner und deren Freunden, den aktiven Helferinnen von Kindertaler, die in dem Torbogenhaus die Riesenmenge an Sachspenden managen und den Mitgliedern der Flüchtlingshilfe, die sich um die Herrichtung der Räume, Belegung und die Organisation von Abläufen kümmerten.
„Es ist eine große Freude zu erleben, wie gut in solchen Krisenzeiten die verschiedenen Organisationen und Vereine zusammenarbeiten: Das DRK hat sich mit bei dem Aufbau des Spendenlagers mit großem Team eingebracht, sowie eine technische Minimalausstattung die Einrichtung eines WLAN-Netzes veranlasst. Sportvereine kümmern sich um die Integration der Kinder in die Vereine. An den Schulen bilden sich spezielle Projekte für ukrainische Kinder, Unternehmer spendieren Lebensmittel, Caterer liefern Essen“, führt Christina Broda begeistert aus.
Doch auch außerhalb des Einsatzes bei „Mutter Krauss“ ist die Arbeit noch nicht beendet. „Die Welle von Hilfsbereitschaft ist riesig groß in Anbetracht des Leids in der Ukraine“, erläutert Jörn Broda von der Flüchtlingshilfe, die aktuell auch Privatleute, die Ukrainer bei sich daheim aufgenommen haben, unterstützt.
Die vielen Angebote für Sachspenden und für aktive Mitarbeit müssen erfasst und beantwortet werden. „Wir können im Moment nichts mehr annehmen, da wir absolut am Ende mit der Lagerkapazität sind“, stoppt Lothar Mauch den Nachschub. Er ist bei der Flüchtlingshilfe zuständig für das Management von Sachspenden. „Wir erfassen aber jedes Angebot für eine Sachspende und können bei Bedarf gezielt die Anbieter ansprechen. Wir mailen die Spender auch direkt an, wenn wir konkret etwas benötigen. Das klappt ganz gut. So hatten wir in kürzester Zeit Einkaufstrolleys, Bügelbretter und andere benötigte Dinge“.
Die Flüchtlingshilfe Schwalbach dankt allen herzlich, die sich mit Spenden oder Mitarbeit engagieren wollen. „Auch wenn wir augenblicklich nicht alle Angebote annehmen können, wünschen wir uns, dass die Menschen uns mit ihrem Engagement erhalten bleiben. Denn spätestens, wenn eine weitere Unterkunft eröffnet wird, werden wir die Spenden und Mithilfe dieser Personen brauchen“, ist sich Gudula Farwig, Vorsitzende der Flüchtlingshilfe.
Die Flüchtlingshilfe Schwalbach nimmt gerne Spenden entgegen unter Taunussparkasse Hofheim, IBAN DE 35 5125 0000 0049 0066 24. Für Sachspenden kann die Flüchtlingshilfe per E-Mail an spenden@Fluechtlingshilfe-Schwalbach.de kontaktiert werden. Interessenten für eine aktive Mitarbeit kann sich bei dem Verein per E-Mail an Mach-Mit@Fluechtlingshilfe-Schwalbach.de melden. red

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