6. April 2022

Informationsabend der Interessengemeinschaft Fernwärme morgen Abend

„Die Fernwärme ist zu teuer“

Nach Berechnungen der Interessengemeinschaft (IG) Fernwärme zahlen die Fernwärmekunden in der Limesstadt nach wie vor rund 20 Prozent zu viel. Bei einem Infoabend stellt die IG morgen Abend ihre Auswertung der aktuellen Abrechnungen vor.

Die Interessengemeinschaft Fernwärme vergleicht die in Schwalbach verlangten Fernwärmetarife nun seit vielen Jahren in gleicher Weise nach einem von Wi-Tech-Wi entwickelten Rechenschema mit dem Durchschnittspreis anderer Versorgungsunternehmen. Nicht zuletzt diese akribische Preisbeobachtung hat dazu beigetragen, dass sich die in Schwalbach verlangten Tarife den Preisen anderer Fernwärmeversorger angenähert haben.
Nach Auswertung der Abrechnungen für das Jahr 2020 ist festzustellen, dass der Schwalbacher Tarif für die meisten Privatkunden weiterhin etwa 20 Prozent über den Preisen anderer Versorgungsunternehmen liegt.
Das rechtfertigt der IG Fernwärme zufolge kein neues Kartellverfahren, macht aber deutlich, dass die Preisentwicklung sorgfältig beobachtet werden muss und dies gilt ganz besonders nach den drastischen Preissteigerungen für Erdgas in der jüngsten Vergangenheit. Die Preissteigerungen würden sich auch im Fernwärmepreis niederschlagen, allerdings mit deutlicher Verzögerung. Die wieder erst im Spätsommer erwarteten Abrechnungen für 2021 beziehen sich laut der Interessengemeinschaft noch auf die im Vorjahr gültigen Gaspreise und grundsätzlich gilt, dass die Bezugskosten für Erdgas in dem vergangenen Jahr zwar der wichtigste Kostentreiber waren, dass sie aber den Fernwärmepreis nicht allein bestimmen. Welche Faktoren in welchem Umfang die Preisentwicklung beeinflussen, sei in einer Preisänderungsklausel festgelegt, die bis zum Jahr 2027 vertraglich vereinbart wurde.
Besonderes Ärgernis sei hierbei der für alle Privatkunden festgelegte einheitliche Grundpreis pro Quadratmeter, der insbesondere für alle diejenigen, die wenig Energie verbrauchen, zu unakzeptabel hohen Fernwärmepreisen führt. Das sei eine Preisgestaltung, die nicht in die heutige Zeit passe und die auch den gesetzlichen Bestimmungen zuwiderlaufe. Seit Oktober des vergangenen Jahres hätten alle Fernwärmekunden einen gesetzlichen Anspruch darauf, dass der Tarif dem Bedarf entsprechend angepasst werde. Die Interessengemeinschaft fordert, dass diese Möglichkeit – nicht nur wie bisher schon den gewerblichen Kunden – auch den privaten Fernwärmekunden eröffnet wird. Zeitgemäße Wärmedämmung müsse sich auch in der Limesstadt mehr als bisher finanziell lohnen. Ein Energiespartarif dürfe nicht bis zum Jahr 2027 auf die lange Bank geschoben werden.
Die Interessengemeinschaft lädt zu einem Informationsabend am kommenden Donnerstag, 7. April, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus ein. Dabei werden die aktuelle Preisentwicklung und die zu erwartenden Preissteigerungen im Mittelpunkt stehen. Es geht aber auch um vertragsrechtliche Fragen, und um mögliche künftige Veränderungen in der Schwalbacher Fernwärmeversorgung. red

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