8. April 2022

Flüchtlingshilfe Schwalbach startet wieder mit Begegnungen

Neues Leben im neuen Gruppenraum

Nach zwei Jahren fanden am Dienstag erstmals wieder Angebote der Schwalbacher Flüchtlingshilfe im neu gestalteten Gruppenraum der Sammelunterkunft am Westring statt. Foto: privat

Buchstäblich von A nach B ist der Gruppenraum in der Flüchtlingsunterkunft am Westring gezogen. Mit vereinten Kräften von Geflüchteten und Mitgliedern der Flüchtlingshilfe wurde das Lager des Main-Taunus-Kreises in den bisherigen Gruppenraum umgezogen, der mit zwei Stützpfeilern mittendrin für Begegnungen sehr unpraktisch war. Dafür ist der neue Gruppenraum nun ohne Stützpfeiler großzügig und übersichtlich und vollumfänglich zu nutzen.

Hanne Pöppel von der Schwalbacher Flüchtlingshilfe freut sich: „Nachdem wir Corona-bedingt zwei Jahre mit den Geflüchteten nicht arbeiten konnten, außer sie von außen so gut es ging weiterhin zu betreuen, ist es umso schöner, dass wir nun im neuen Gruppenraum wieder Begegnungen anbieten können.“

Dieses Angebot wurde am Dienstag auch schon eifrig genutzt. Zuerst kommen immer die Kinder, später dann auch die Mütter. Diese Reihenfolge kennen Hanne Pöppel und Ursel Bals schon aus den Jahren vor Corona. Wichtig ist ihnen, eine Anlaufstelle zu bieten für Begegnung, für Fragen, für Informationen und für Leichtigkeit und Lachen.

Im Augenblick ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nachvollziehbar auf die Geflüchteten aus der Ukraine gerichtet, berichtet die Flüchtlingshilfe. „Wir freuen uns sehr über die riesige Hilfsbereitschaft der Schwalbacherinnen und Schwalbacher. Unser Koordinator für Sachspenden, Lothar Mauch, ist die ganzen Wochen schon damit beschäftigt, die Sachspenden zu managen. Würden die Mitglieder vom Verein Kindertaler nicht so unermüdlich das Spendenlager in gutem Zustand halten, könnten wir das gar nicht bewältigen. Dafür sind wir Kindertaler sehr dankbar, allen voran Alexandra Scherer“, erläutert Christina Broda, in der Flüchtlingshilfe für die Betreuung der Patinnen und Paten zuständig und zwischenzeitlich auch Kontaktperson für die „Mutter Krauss“.

„Allerdings gibt es für uns keine Geflüchteten unterschiedlicher Priorität. Für uns ist ein Mensch in Not ein Mensch in Not, egal, woher er kommt und egal, vor wessen Kugeln er flieht“, erläutert Christina Broda die Haltung des Vereins. Darum kümmert sich die Flüchtlingshilfe neben der zeitintensiven Arbeit für die Geflüchteten aus der Ukraine weiterhin genauso intensiv um die Geflüchteten in den beiden anderen Unterkünften. Es seien einige Familien neu angekommen, teilweise auch nur mit dem, was sie am Leib trugen. Auch sie müssten mit dem Nötigsten ausgestattet werden.

Patinnen und Paten gesucht

Derzeit ermittelt die Flüchtlingshilfe bei den Ukrainerinnen und Ukrainern bei „Mutter Krauss“ den Bedarf für eine Unterstützung durch Paten. Für diese Aufgabe haben sich einige Personen bei der Flüchtlingshilfe gemeldet und sie sollen bald mit geflüchteten Familien zusammengebracht werden. Aber auch für die Geflüchteten in den beiden anderen Unterkünften am Westring und „Am Erlenborn“ benötigt der Verein aktuell noch zehn Patinnen oder Paten. „Es macht so viel aus, ob jemand sich allein durchkämpft oder ob er jemanden an seiner Seite hat“, erläutert Christina Broda. „Wir helfen, wo wir können, doch ist es immer besser, wenn eine Familie einen festen Ansprechpartner hat.“

Wer Interesse an einer Patenschaft für Familien aus Afghanistan, Somalia, Nigeria oder Eritrea hat, kann sich per E-Mail an mach-mit@fluechtlingshilfe-schwalbach.de melden. Nach einem ausführlichen Telefonat über die Aufgaben und den Aufwand einer Patenschaft können Interessenten dann endgültig entscheiden, ob sie diese Aufgabe übernehmen wollen.

Wer sich zeitlich nicht einbringen kann, trotzdem der Flüchtlingshilfe etwas Gutes tun möchte, kann auf das Konto der Flüchtlingshilfe mit der IBAN DE35512500000049006624 spenden. red

 

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