Ließen sich Häuser mit der heißen Luft so mancher Debatte beheizen, wäre Schwalbach längst klimaneutral. Das gilt vor allem für den Antrag von SPD und CDU für einen Wärmeplan, der Schwalbach bis 2045 klimaneutral machen soll.
Da wird von „Routenplan für den Transformationsprozess“ und von der „Implementierung eines Umsetzungsplans“ geschwurbelt. Die Koalition hat offenbar den Schuss noch nicht gehört. Der Energieverbrauch vor allem der älteren Wohngebäude muss jetzt gesenkt werden – nicht erst, wenn Kennzahlen evaluiert und Pläne implementiert sind. Bis dahin sind die Fidschi-Inseln und Holland im Meer versunken.
Zu dem verantwortungslosen Zeitspiel kommt hinzu, dass es in Sachen Klimaschutz in der Praxis gerade in Schwalbach ziemlich finster aussieht: In der Altstadt verhindert eine allzu strenge Auslegung der Gestaltungssatzung aktiv energetische Sanierungen und in der Limesstadt haben sich Magistrat und Bürgermeister bei der Fernwärme auf ein Abrechnungsmodell eingelassen, dass jegliche bauliche Energiesparmaßnahmen bestraft, statt sie zu fördern.
Daher müssen am besten noch in 2022 zumindest die ärgsten Hindernisse für energetische Sanierungen in Alt-Schwalbach und in der Limesstadt schnell und zielgerichtet beseitigt werden. Eine Wärmeplanung für 2045 klingt gut, ist aber vor allem „heiße Luft“. Und die ist das wohl schlimmste aller Treibhausgase.
Lesen Sie dazu den Bericht „Klimaneutral bis 2045“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!
Nicht zu vergessen ist auch die durch Russlands Krieg verursachte Gaspreis-Explosion und die deutsche Gas-Abhängigkeit.
Herr Schlosser, Sie haben recht! Wir müssen jetzt handeln. 2045 wird es zu spät sein.