Wenn vom Sondervermögen Bundeswehr über 100 Milliarden Euro die Rede ist, dann sind Superlative nicht weit. Das Wort „groß“ reicht für die Summe in der Regel nicht aus, da müssen schon „gigantisch“ und „gewaltig“, gerne auch „wahnsinnig“ herhalten.
Doch von „Zeitenwende“ kann keine Rede sein, eher von einem „alten Hut“. Schon vor 20 Jahren haben die NATO-Staaten beschlossen, irgendwann zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben. 2014 wurde das noch einmal bekräftigt und vereinbart, dass es möglichst bis 2024 soweit sein soll.
Und genau das wird jetzt umgesetzt, nicht mehr und nicht weniger. Denn weil man so viel Geld ja gar nicht auf einmal ausgeben kann, werden die 100.000.000.000 Euro wahrscheinlich auf fünf Jahre verteilt. Und wenn Deutschland pro Jahr 20 Milliarden mehr für die Bundeswehr ausgibt, landet es ziemlich genau bei zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Schwalbach ist solche Dimensionen übrigens längst gewohnt. 100 Milliarden Euro entspricht 1.200 Euro pro Einwohner. Alle Schwalbacherinnen und Schwalbacher sind beim Sondervermögen Bundeswehr rechnerisch also mit 19 Millionen Euro dabei – exakt die Summe, die Bürgermeister Immisch bei der pleite gegangenen Greensill-Bank angelegt hat.
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