Zum Kommentar „Die Freiheit der Kunst“ in der Ausgabe vom 29. Juni erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Willi Schelwies. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.Es macht schon etwas stutzig, wenn in unserer geschätzten „Schwalbacher Zeitung“ „Die Freiheit der Kunst“ vehement eingeklagt wird und gleichzeitig antisemitische Motive eher in zweiter Linie kritisiert werden.
Auf einem der inkriminierten Bildausschnitte erkennt man ganz im Stil des Stürmers die Karikatur eines Juden mit gefletschten Reißzähnen, Schläfenlocken, Zigarre und gespaltener Zunge – eine typisch antisemitische Illustration und eine das Judentum herabsetzende Darstellung, die öffentlich auf dem Friedrichsplatz in Kassel präsentiert wurde.
Da Strafanzeige gestellt wurde, wird zu klären sein, ob nach geltendem Recht der Tatbestand der Beleidigung oder der Volksverhetzung erfüllt ist.
In Schwalbach tun wir gut daran, antisemitische Darstellungen im öffentlichen Raum nicht zu verharmlosen oder gar mit dem Argument der „Freiheit der Kunst“ zu rechtfertigen.
Willi Schelwies,
Schwalbach
Anmerkung der Redaktion: Die Redaktion weist den Vorwurf der Verharmlosung zurück. In dem genannten Kommentar heißt es wörtlich: „… Dafür müssen sie (die Künstler) völlig zu Recht auf das Heftigste kritisiert werden…“.