22. Juli 2022

Kurzweiliges Theater mit sozialkritischen Bezügen

Appellierende Denkanstöße

Im Rahmen der Reihe „Summer in the City” wartete das Kölner „NN Theater“ mit dem Theaterstück „Das kalte Herz” auf. Foto: te

Bestes Wetter herrschte am vergangenen Freitagabend, als sich das Publikum auf dem Platz hinter der alten Schule einfand, um sich das von der Kulturkreis Schwalbach GmbH engagierte „NN Theater“ mit ihrem Märchenstück „Das kalte Herz” anzuschauen.

Vor lichten Reihen bestand das Bühnenbild aus einer stilisierten großen Tanne, sowie dem Artefakt eines Köhlerofens. Es ist die Geschichte von Munk, dem jungen, aber ärmlichen Kohlenbrenner, der bestrebt ist, seinen Verhältnissen zu entfliehen, dem es jedoch nicht gelingen will, die unerbittlichen gesellschaftlichen Abgrenzungen zu überwinden. Bei seinen Versuchen bringt er sich selbst in finanzielle Verlegenheit, als ihm der Waldschrat Holländer-Michel begegnet und ihm ein ebenso fatales, wie lukratives Angebot macht: Er will Munks warmes, schlagendes Herz gerne kaufen und gegen einen Stein ersetzen.

Munk ziert sich zunächst, hat so seine Zweifel am Leben mit einem Stein in der Brust und will nicht so recht auf den Handel eingehen. Da er aber in verzweifelte Lage geratene ist, geht Munk doch auf das für ihn letztlich unwiderstehliche Angebot ein, das ihn zwar in verhängnisvolle Irrungen und Wirrungen verwickelt, aber am Ende doch gut ausgeht.

Die Inszenierung bediente sich verschiedener Redensarten sowie Slogans aus Rundfunk- und Fernsehwerbung, die in diesem Kontext zwar eine kurzweilige, aber eher beklemmende Wirkung hatten, als zusätzlich aktuelle sozialkritische Bezüge anklangen zur Ökonomie, Ökologie sowie der Weltwirtschaft.

Auf diese Weise wurden dem Publikum appellierende Denkanstöße mit auf den Heimweg gegeben. te

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