14. Oktober 2022

Stadtverwaltung will Energie sparen

Krisenstab sucht Sparpotenziale

„Jede Kilowattstunde zählt“ – diese Aussage hat die Bundesnetzagentur bereits vor Wochen getroffen. So soll verhindert werden, dass Deutschland, seine Bundesländer und die Städte und Gemeinden im bevorstehenden Winter in die Notfallsituation geraten, ohne Gas und Strom zu sein. Auch die Schwalbacher Stadtverwaltung will sparen.

Die Bundesregierung hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, mit Energien im Alltag umsichtig umzugehen und diese möglichst einzusparen. Auch die öffentlichen Verwaltungen können dazu beitragen, den Energieverbrauch in möglichst vielen Bereichen zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen intensiv mit dieser Thematik beschäftigt.

Bereits im August hat Bürgermeister Alexander Immisch einen „Krisenstab Energie“ eingerichtet, der sich aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Bereiche zusammensetzt, so zum Beispiel aus dem Bau- und Planungsamt, der Haustechnik, dem Haupt- und Personalamt sowie dem Personalrat.

Beschlossen wurden inzwischen verschiedene Maßnahmen, die sich teilweise aus der „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristige Maßnahmen (EnSikuMaV)“ ergeben. Oft gehen sie sogar darüber hinaus. Vorschläge von Energieagenturen, vom Hessischen Städte- und Gemeindebund, dem Deutschen Städtetag sowie von anderen Kommunen flossen ebenso in den Maßnahmenkatalog ein, wie eigene Anregungen von Mitarbeitern.

Alexander Immisch: „Mit diesen ersten Maßnahmen kann die Stadt Schwalbach am Taunus bereits kurzfristig Energie einsparen. Damit leisten wir gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Beitrag, um einer möglichen Notlage im bevorstehenden Winter vorzubeugen.“

Folgende Maßnahmen wurden auf den Weg gebracht und teilweise bereits umgesetzt: Die Raumtemperaturen im Rat- und Bürgerhaus und an anderen kommunalen Arbeitsstätten werden auf 19 Grad begrenzt. Gemeinschaftsflächen und Flure, an denen sich nicht dauerhaft Personen aufhalten, werden nicht mehr beheizt. In der Übergangszeit wird die für den Heizbetrieb erforderliche Tagesmitteltemperatur von bisher 18 auf nunmehr 15 Grad Celsius gesenkt. Geheizt wird montags bis donnerstags von 6 bis 15 Uhr und freitags bis 13 Uhr.

Die Sonnenschutzautomatik schließt täglich um 18 Uhr und öffnet wieder um 7 Uhr. Dies dient tagsüber der Erwärmung auch nicht besetzter Büros durch die Sonneneinstrahlung und vermindert die nächtliche Auskühlung. In den Büroräumen wird zudem geprüft, ob Heizkörper teilweise durch Büromöbel zugestellt sind. Eine eventuell notwendige Zugluftabdichtung der Bürotüren wird im laufenden Betrieb in der Winterzeit überprüft. Im großen und kleinen Saal des Bürgerhauses werden die Heizkörperverkleidungen abmontiert und eingelagert, sodass eine bessere Wärmeleistung erzielt werden kann.

Das Ausschalten der Innenbeleuchtung in Fluren und selten genutzten Räumen wird bereits weitgehend durch Bewegungsmelder gesteuert. Darüber hinaus soll verstärkt darauf geachtet werden, dass die in entsprechenden Dienstanweisungen geregelten Maßnahmen Anwendung finden.

Im Bereich des Bürgerhauses wird eine Personenzahl optimierte Nutzung der Räumlichkeiten angestrebt, wobei die zu dem jeweiligen Zeitpunkt geltenden Hygienevorschriften wie Abstandsregelungen und Maskenpflicht berücksichtigt werden. Flächen und Räume werden dabei nach Möglichkeit so zusammengelegt, dass sich die zu heizenden Bereiche reduzieren.

Die Abschaltung von mobilen Luftreinigungsgeräten erfolgt in Abwägung mit der Pandemie-Situation gemäß den Empfehlungen des Bundesumweltamtes. Die Luftreinigung in den Kindertagesstätten hat dabei Vorrang.

Im Stadtgebiet kommen folgende Maßnahmen zum Tragen: Bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie gibt es ein großes Einsparpotenzial. Hier befindet sich die Stadtverwaltung im Austausch mit der „HessenEnergie Gesellschaft für rationelle Energienutzung mbH“ zur Konzeptberatung Licht. Das Potenzial wird an der durchgeführten Umrüstung am Mittelweg deutlich. Dort werden seit der Umrüstung etwa 80 Prozent Energie eingespart. Der von der Syna berechnete Jahresverbrauch vor der LED-Umrüstung betrug 10.681 kWh. Der berechnete Jahresverbrauch nach der LED-Umrüstung beträgt 2.097 kWh.

Nächtlich beleuchtete Gebäude und Baudenkmäler sind in Schwalbach nicht vorhanden. Abgeschaltet wurde die Beleuchtung der Bronze-Skulptur „Die große Frau“ in der Schulstraße.

Die ohnehin auf wenige Bereiche im Stadtgebiet beschränkte Weihnachtsbeleuchtung basiert auf LED-Technik. Sie wird in Teilbereichen reduziert und – so wie in den vergangenen Jahren auch – um 22 Uhr ausgeschaltet. red

 

 

 

3 Gedanken zu „Krisenstab sucht Sparpotenziale

  1. Zitat: „Hier befindet sich die Stadtverwaltung im Austausch mit der „HessenEnergie Gesellschaft für rationelle Energienutzung mbH“ zur Konzeptberatung Licht.“
    Leute! Anstatt jahrelang in einem Arbeitskreis reden, rüstet einfach die Straßenlaternen mit LED-Technik nach.
    Das Sparpotenzial ist riesig.

  2. Vielleicht sollte man mit einfachen Maßnahmen anfangen und die Straßenbeleuchtung/Wege tagsüber abschalten. Die brennt nämlich ständig. Und die angebliche Überprüfung der Beleuchtung durch die Syna ist wohl weit hergeholt.

  3. So, die Stadtverwaltung will sparen. Herzlich wenig dafür zu spüren in Schwalbach. Macht endlich mal das Licht AUS nachts in öffentlichenGebäuden! Angefangen mit d. Schulen, die hell erstrahlen wie FRA Flufhafen.

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