31. Oktober 2022

Dorothée Grütering berichtete über das Leben von „Josephine Baker“

Von der Tänzerin zur politischen Figur

Die afroamerikanische Tänzerin, Sängerin und Filmschauspielerin „Josephine Baker“ war Gegenstand des Vortrags der Literatur-Referentin Dorothée Grütering. Foto: Neumann-Paul

Am 17. Oktober war „Josephine Baker“ Thema im Programm des Arbeitskreises Städtepartnerschaft Avrillé im Schwalbacher Kulturkreis.

Die Vorsitzende Monika Beck konnte mit Dorothée Grütering eine dem Schwalbacher Publikum bekannte Referentin im Bürgerhaus begrüßen und verwies eingangs darauf, dass die im vergangenen Jahr erfolgte Aufnahme Josephine Bakers ins Panthéon den Ausschlag für dieses Thema gegeben habe.
Dorothée Grütering ließ die Zuhörerinnen und Zuhörer an ihren eigenen überraschenden Entdeckungen bei der Beschäftigung mit einer scheinbar bekannten, von Klischees überlagerten Künstlerin und Persönlichkeit teilnehmen. Das Publikum lernte nicht nur die Stationen der afroamerikanischen Tänzerin, Sängerin, Filmschauspielerin im Privatleben und in der Bühnenöffentlichkeit kennen. Sie erfuhren auch Details zu ihrer Karriere vor allem in Europa der Zwischenkriegszeit, sowie von den Anfeindungen, denen sie in den USA, aber auch vor allem im Deutschland der 20er und 30er Jahre ausgesetzt war und die entscheidend zu ihrem Kampf gegen Rassismus und ihrem Engagement in der Resistance und der französischen Armee de Gaulles beitrugen.
Über vielfältige soziale Aktivitäten und das Projekt ihrer „Regenbogenfamilie“, wie der Adoption zahlreicher Kinder aus verschiedenen Nationen und Erdteilen, engagierte sich Josephine Baker, die seit 1932 französische Staatsbürgerin war, im französischen Widerstand. Dafür erhielt sie in Frankreich einige staatliche Auszeichnungen, zum Beispiel den Ritter der Ehrenlegion. 1963 war sie eine Rednerin bei Martin Luther Kings Marsch auf Washington, in ihrer französischen Militäruniform. Ihre letzte Ruhestätte bleibt in Monaco, die Beisetzung im Panthéon wurde symbolisch vorgenommen. Es ist eine der höchsten Ehren in Frankreich für die erste schwarze Frau. red

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