Seit einigen Wochen erhalten die Schwalbacher Fernwärmekundinnen und -kunden den Grünen zufolge ihre Abrechnungen für das Jahr 2021. Die dort enthaltenen, meist hohen Nachforderungen verbindet der Betreiber E.ON laut der Ökopartei mit noch höheren monatlichen Vorauszahlungen ab Dezember 2022.
Die geforderten Kosten für 2021 gegenüber 2020 etwa haben sich gemäß den Grünen bei den meisten etwa verdoppelt, die geforderten Vorauszahlungen vervierfacht. Für alle angeschlossenen Haushalte sei das eine erhebliche Belastung, für einige aber gehe es um die Existenz.
„Manche wissen nicht, wo sie das Geld für die Forderungen hernehmen sollen”, erklärt Stadtverordneter Thomas Nordmeyer für die Schwalbacher Grünen. „Wir dürfen die Menschen damit nicht alleine lassen. Nicht jede oder jeder kann nach den bisherigen Regelungen auf Sozialunterstützung hoffen und gerade viele kleine Wohnungen in der Limesstadt sind wegen schlechter Dämmung stärker betroffen.”
Die Grünen sehen die Stadt besonders in der Pflicht, nachdem sie nach dem Kauf des Kraftwerksgrundstücks, den Fernwärmebetrieb ohne Ausschreibung wieder an die E.on vergeben hat, ohne das Preismodell zu korrigieren. Die Stadt erhalte von der E.on dafür jährlich 25.000 Euro Pacht. „Dieses Geld müssen wir nutzen, um die am stärksten Betroffenen unbürokratisch zu entlasten”, meint Thomas Nordmeyer.
Die Grünen haben daher per Eilantrag im Stadtparlament beantragt, einen Härtefallfonds für Schwalbacher Färnwärmekunden aufzulegen, aus dem Berechtigte einmalig 100 Euro erhalten sollen. „Es geht vor allem um die Menschen, die weder ausreichend Einkommen haben, die Zahlungen selbst zu tragen, noch Wohngeld oder andere staatliche Unterstützung erhalten”, sagt Thomas Nordmeyer.
Anträge auf die städtische Förderung könnten außerdem genutzt werden, um den Menschen alternative oder dauerhafte Unterstützungsmaßnahmen näherzubringen. „Die aktuelle Lage ist für alle schwierig, da müssen wir zusammenrücken und uns gegenseitig helfen, wo es nötig ist. Das gilt besonders für die Stadt”, meint Thomas Nordmeyer.
Der Antrag soll kommenden Donnerstag im Stadtparlament behandelt werden. red
Ich habe nach Erhalt der Abrechnung die geforderten Abschläge ab Dezember 2022 von mir aus reduziert, mit dem Verweis, dass weder die Einmalzahlung noch der Gas/Wärmepreisdeckel berücksichtigt sind.
Ein Blick in mein Kundenkonto hat gezeigt, dass der geforderte Abschlag deutlich reduziert wurde, über den von mir bereit gestellten Betrag. Nahezu 40%. Mitgeteilt wurde mir das nicht, ich musste selbst aktiv in das Kundenkonto schauen. Eventuell lässt sich die Advents- und Weihnachtszeit für die Fernwärmekunden doch um einiges entspannter angehen.
Jetzt muss die Stadt nur noch die Prüfung der Jahresabrechnung 2021 im Hinblick auf ihre Angemessenheit (BGM Immisch Januar 2021) kontrollieren.