Zum Kommentar „Populistischer Appell“ in der Ausgabe vom 1. Februar erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Ilona Kessler. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.Wiesbaden und Berlin sollen mehr Geld für die Unterbringung von Flüchtlingen geben? Mehr Geld schafft nicht automatisch Kapazitäten. Wir bauen gerade unsere Lebensgrundlagen ab: sichere Energieversorgung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Bildung. In den Städten sieht man Bettler, Drogendealer, Obdachlose und flaschensammelnde Rentner. Wohnungsbau wird zunehmend unbezahlbar und unrentabel bei gleichzeitig starkem Bevölkerungszuwachs. Nach den Ereignissen der vergangenen drei Jahre ist die psychische und körperliche Gesundheit, sowie die Arbeitsmotivation vieler Menschen geschwächt. Höchste Steuer- und Abgabenlast, Inflation und überbordende Bürokratie lassen qualifizierte Menschen auswandern, während Millionen aus aller Welt, oft mit Großfamilien, ins Sozialsystem einwandern.
Auch wenn manche Zuwanderer eine Bereicherung sind, ist das Selbstmord für unser Land, unsere Kultur und unsere Sprache. Gesundheits-, Renten-, Sozial- und Bildungssysteme sind schon lange überlastet. Natürlich muss man echten Kriegsflüchtlingen helfen, aber wir gehen seit Jahrzehnten fahrlässig mit Migration um. Die Rundumversorgung für jeden wirkt wie ein Magnet. Gesetze werden missachtet, Unberechtigte und Kriminelle nicht abgeschoben.
Wer auf Missstände hinweist, ist rechtsextrem oder Verschwörungstheoretiker. Seit langem werden kritische Stimmen zu den verschiedensten Themen mundtot gemacht, zensiert und stigmatisiert, so dass Korrekturen von Fehlentwicklungen ausbleiben. Das rächt sich nun. Trotz alldem verteilen wir Milliarden Euro in alle Welt und liefern Angriffswaffen ins Kriegsgebiet.
Laut Wissenschaftlichem Dienst des Bundestages sind wir allein durch die Ausbildung Ukrainischer Soldaten Kriegspartei gegen die Atommacht Russland, wie ja auch Annalena Baerbock vor kurzem sagte. Die ewig bemühte Verantwortung aus unserer Geschichte spielt plötzlich keine Rolle mehr. Kriegspropaganda heizt ein wie früher. Panzer retten neuerdings Leben. Am Ende, vielleicht Millionen Tote später, wird sowieso verhandelt werden müssen, falls dann noch jemand übrig ist. Warum nicht gleich? Ich sehe die ernsthaften Bemühungen nicht. Stattdessen erklärten die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ehemalige französische Präsident Francois Hollande kürzlich, dass man Russland mit dem Minsker Waffenstillstandsabkommen 2015 hingehalten hat, um die Ukraine aufzurüsten. Provokationen verschärfen die Lage und sind Wahnsinn. Diplomaten statt Granaten: Das wäre wirkliche Hilfe nicht nur für die Ukrainer.
Ilona Kessler,
Schwalbach