Eines der bekanntesten Schwalbacher Unternehmen wird noch in diesem Jahr seine Pforten schließen. Geschäftsführer Erwin Moos hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass er den Baustoffhandel in der Burgstraße aufgeben wird. Auf dem mehr als 10.000 Quadratmeter großen Areal sollen Wohnungen entstehen.
Leicht ist Erwin Moos, der die gleichnamige Firma seit 1998 in vierter Generation zusammen mit seinem Cousin Ingo leitet, die Entscheidung nicht gefallen. Doch er selbst ist mittlerweile 74 Jahre alt, ein Nachfolger ist nicht in Sicht und es wird zunehmend schwierig, fachkundige Mitarbeiter zu finden. „Wir haben immer großen Wert auf die Beratung gelegt, doch ohne das entsprechende Personal ist das leider nicht möglich.“ Daher hätten sich er und sein Cousin dazu entschlossen, den Baustoffhandel aufzugeben und die Firma zu schließen. Erwin Moos: „Ich möchte mich schon jetzt bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genauso wie bei allen Kunden für die jahrelange Treue bedanken.“ Wann genau die Firma Moos schließt, steht noch nicht fest. Spätestens bis zum Jahresende wird das 125 Jahre alte Traditionsunternehmen allerdings Geschichte sein.
Danach soll das Areal, auf dem bis in die 50er-Jahre die Schwalbacher Burg stand, zu einem Wohnviertel werden. Zur Entwicklung des Grundstücks berät die MSI Immobiliengesellschaft aus Bad Soden die Eigentümer. Markus Schmidt von MSI hat in Abstimmung mit der Familie Moos bereits eine Handvoll Investoren angesprochen. Im Zuge dessen wurden bereits erste Vorstellungen einer künftigen städtebaulichen Nutzung bei Bürgermeister Alexander Immisch vorgestellt. Dabei war aus Sicht der Stadt laut Erwin Moos wichtig, dass sowohl eine Reflexion auf die Vergangenheit als auch zukünftige Aspekte wie etwa ein neues Schulkinderhaus berücksichtigt werden.
Wer das Grundstück am Ende übernimmt, steht noch nicht fest. „Uns ist sehr wichtig, dass für alle ein gemeinsamer Mehrwert entsteht“, erklärt Erwin Moos. Grundsätzlich sei er für viele Ideen offen, entscheidend sei aber, dass am Ende ein vernünftiges Konzept umgesetzt wird.
CDU sieht „neue Altstadt“
Als erste politische Partei hat sich die CDU bereits kurz nach Bekanntwerden der geplanten Schließung zu Wort gemeldet. Sie spricht sich für ein städtebauliches Konzept für eine „neue Altstadt“ aus, in das auch das Grundstück des heutigen Feuerwehrhauses mit einbezogen wird. „Das Aus für diesen Traditionsbetrieb ist bedauerlich“, findet Fraktionsvorsitzende Daniela Hommel. „Doch die Stadt sollte darin auch die einmalige Chance sehen, das Gelände zukunftsweisend zu entwickeln.“ Die Christdemokraten sprechen sich dafür aus, zeitnah in Verhandlungen über einen Ankauf des Grundstücks durch die Stadt oder in Kooperation mit einem privaten Stadtentwickler einzutreten.
Erste Vorstellungen hat die CDU auch schon. „Wichtig ist die Entwicklung eines lebendigen Ortsmittelpunktes mit hoher Aufenthaltsqualität und Plätzen zum Verweilen, mit einem Mix aus Gastronomie, öffentlichen Begegnungsräumen und attraktivem Wohnen“, formulieren Daniela Hommel und die Co-Fraktionsvorsitzende Katrin Behrens die aus ihrer Sicht entscheidenden Eckpunkte.
Auch ein von vielen Schwalbachern lange gehegter Wunsch sollte bei dieser Gelegenheit gründlich geprüft und wenn möglich realisiert werden: die Wiedererrichtung der Schwalbacher Burg, die 1959 in Folge der Kriegsschäden abgerissen worden ist. MS/red
Info Schwalbacher Burg finden sie hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schwalbach_am_Taunus
Ich finde die Idee von der CDU super!!! „Wichtig ist die Entwicklung eines lebendigen Ortsmittelpunktes mit hoher Aufenthaltsqualität und Plätzen zum Verweilen, mit einem Mix aus Gastronomie, öffentlichen Begegnungsräumen und attraktivem Wohnen“
Ich kenne viele junge Menschen in Schwalbach, die in Zukunft in der Alt-Stadt Schwalbach nicht mehr wohnen möchten. Eine Grund von vielen : langweilig und keine Begegnungsmöglichkeiten. Limes ist da meist kein Anreizkriterium. HiRa hat nun auch geschlossen, zum Schwanen und Mutter Kraus sowieso…
Sehr geehrtes RMG
Warum regen Sie sich über meinen Beitrag auf? In meinem Artikel beziehe ich ganz klar Stellung zur Feuerwehr und ihrer Ausweitung. Dieser Anbau vor Ort wäre jetzt möglich. Was in der Stadtplanung schon abgelehnt wurde, ist mir nicht bekannt. Das muss es auch nicht denn es ergibt sich gerade eine ganz neue Situation.
Eine interessante Diskussion. Wem gehört eigentlich die Liegenschaft? Sicher nicht der Stadt Schwalbach, eher wohl der Familie Moos.
Die dürften ein legitimes Interesse an einer für sie bestmöglichen wirtschaftlichen Verwertung haben.
Größere Neubauvorhaben, die auch bei uns mit Briefkasteneinwurf beworben werden, wie am Westbahnhof auf dem ehemaligen Siemensgelände oder im Gutleutviertel, rufen m2 Preise zwischen 7.800 und mehr als 8.000 € auf.
Eventuell kann ja die Schwalbacher Wohnungsbau Gesellschaft statt am Erlenborn hier ein Engagement aushandeln.
Es ist selbstverändlich schade, das die Firma Moos mit einer sehr langen Tradition nun leider ihre Pforten schließt.
Daraus ergibt sich jedoch eine mehr als optimale Lösung für die Schwalbacher Feuerwehr.
Nach den nun länger anhaltenden Diskussionen, Planungen sowie Streitigkeiten mit den Nachbarn und weiteren Punkten gegen den Neubau der Feuerwehr am Bauhof, erschließt sich nun plötzlich die optimale Lösung direkt nebenan, also auf dem Gelände der Firma Moos. Die Idee eines Herrn Mühlenbeck das bisherige Gerätehaus zu erweitern wurde bereits in der Vergangenheit ad Acta gelegt und zwar aus plausiblen Gründen. Desweiteren ist meiner Meinung nach seine Aussage, es gäbe wichtigere Bauten als eine Feuerwehr absolut falsch. Eine Feuerwehr ist die wichtigste Institution in einer Stadt, denn wer steht Tag und Nacht und zu jeder Uhrzeit, ob Sommer oder Winter für jeden Bürger im Notfall zur Verfügung ? Die Feuerwehr !
Und diese Damen und Herren machen all dies in ihrer Freizeit, was mehr als lobenswert ist und von jedem anerkannt werden sollte.
Sicher benötigt eine Feuerwehr nach heutigem Standard viel Platz, hier in Schwalbach mindestes 6000qm, aber man könnte auch die Fläche des bisherigen Gerätehauses für Wohnungs-Neubauten frei machen, so das auch ein gewisser Ausgleich stattfindet.
Und selbstverständlich wären garantiert noch weitere 3000-4000qm für weitere Wohnhäuser und Geschäfte auf dem Moos-Gelände frei. So das auch hier sicherlich ein attraktives Angebot an Infrastruktur entstehen könnte.
Fakt ist, dass die „Reste“ der Burg, die sich auf dem Grundstück befinden unter Denkmalschutz gehören, falls dies noch nicht der Fall ist.
Die Burg ist und bleibt ein Teil von Schwalbach; und ein schöner Gedanke, diesen Ort der Geschichte wieder zu wahren.
Schon aus Kostengründen finde ich einen Wiederaufbau der alten Burg indiskutabel und würde sich wahrscheinlich auch nicht harmonisch einfügen lassen. Die Zeit geht weiter und man muß sich den neuen Gegebenheiten anpassen und das Grundstück sinnvoller nutzen, wie bereits angedacht.
Es gibt 10.000 qm direkt neben dem Feuerwehrhaus, und für das neue Feuerwehrhaus braucht man 9.000 qm.
Also, wenn das kein Wink des Schicksals ist.
Von einer Schwalbacher Burg habe ich noch nie gehört, erst recht nicht davon dass die jemand zurück möchte. Die war wohl auch damals derart beliebt, dass weder Fotos noch Zeichnungen davon existieren. Das soll also zukunfstweisend sein?
Da wäre es doch viel besser wenn die Stadt die überteuerten Schrebergärten nicht kaufen muss.
Im Übrigen gibt es schon einen Ortsmittelpunkt. Vielleicht sollte die Stadt da erstmal mit der „Entwicklung“ fertig werden und sich um die Aufenthaltsqualität kümmern, bevor man sich jetzt das nächste Herzens-Projekt vornimmt.
Schade…das die Firma zu macht…man sollte vielleicht auch Wohnungen für „Ü60“ mit einbeziehen…in Bayern gibt es eine Firma die solche Wohnungen baut..sind Eigentumswohnungen…H&H Seniorenprojekt…wäre vielleicht interessant..
Herzlichen Glückwunsch, Schwalbach
Das sind ja schon wunderschöne Gedanken, doch ich denke hier könnten einige wichtigere Bauten erledigt werden. Die Feuerwehr könnte sich an Ort und Stelle erweitern. Direkt an der Schule könnte ein anständiges Schulkinderhaus errichtet werden. Auch könnte dann dort der neue Kindergarten mit Kinderkrippe gebaut werden,der ja leider nicht in den Altstadtrahmenplan passt. Dann würde unsere Verkehrsberuhigte Altstadt auch gut zum tragen kommen für den sicheren Schulweg. Neuer Wohnraum könnte dann am Bauhof und am alten Kindergarten entstehen. Die Gedanken eines Bewohners der alten Altstadt