15. März 2023

Konzertreihe lädt zu einem Gesprächskonzert ins Gemeindehaus der Evangelischen Limesgemeinde ein

Wieder „Klassik gegen Rechts“

Die Veranstalter der 2018 ins Leben gerufenen Konzertreihe „Klassik gegen Rechts“ laden nach der Corona-Pause am Sonntag, 26. März, um 17 Uhr zu einem Konzert „Verfemt! Giacomo Meyerbeer: der Meister der Grand Operá jüdischen Glaubens“ in die Evangelische Limesgemeinde ein.

Das Gesprächskonzert gestalten Mezzosopranistin Alexandra Uchlin-Grewis, Pianistin Katerina Moskaleva, beide Absolventinnen der Hochschule für Musik und Theater Frankfurt. Es rezitiert Kammersängerin Margit Neubauer und Rainer Hauptmann moderiert die Veranstaltung.
Giacomo Meyerbeer war ein Komponist, welcher im 19. Jahrhundert lange Zeit sogar den Ruhm Richard Wagners und Giuseppe Verdis überstrahlte. Er komponierte dramatische Kostümopern größten organisatorischen und künstlerischen Ausmaßes für die Pariser Oper. Der Komponist Richard Wagner verdankte seinen künstlerischen Aufstieg maßgeblich dem Engagement Giacomo Meyerbeers. Später aber, bereits zu Ruhm gelangt, spielte Wagner keine rühmliche Rolle. Meyerbeer, eine Ausnahmeerscheinung im europäischen Kulturleben, und seine Brüder hatten dem Großvater am Sterbebett gelobt, den „Glauben der Väter nicht zu verlassen“.
Aggressive antisemitische Anfeindungen, waren die Folge des mutigen Bekenntnisses. Der Judenhass verstummte nicht einmal angesichts der großen, rauschenden Opernerfolge. Meyerbeer – ein sensibler, feinsinniger, gebildeter Mann – hatte letztendlich dem Druck der Kränkung und Beleidigung nichts entgegen zu setzen. Somit bildeten sich zunehmend Neurosen, vegetative Störungen und psychosomatische Beschwerden heraus.
Der Hauptschlag Richard Wagners, an Giacomo Meyerbeer und Felix Mendelssohn Bartholdy verübt, ließ nicht lange auf sich warten. Es gelang ihm und seinen „Jüngern“, ,Ansehen und Werk der jüdischen „Widersacher“ für den deutschen Kulturraum schleichend zu entsorgen.
Im NS-Staat hatte Meyerbeers Musik zu schweigen. Nach 1945 erfuhr sie, im Gegensatz zu Mendelssohn, Mahler, Korngold und Offenbach, auch keine Rehabilitation.
„Natürlich steht es nicht in der Macht der Veranstalter von ‚Klassik gegen Rechts‘, etwa nachhaltig eine Renaissance des Meyerbeer´schen Werkes zu bewirken. Aber zumindest hoffen wir, die Zuhörenden für Elemente subtiler antisemitischer Rhetorik damals wie heute, zu sensibilisieren und auch Neugierde zu wecken“, heißt es in einer Mitteilung der Veranstalter. red

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