Deutlich größer als das bisherige Gebäude wird die neue Kita St. Pankratius, die Anfang 2025 fertig sein soll. Am Mittwoch wurden die Pläne erstmals im Bauausschuss vorgestellt. Die unmittelbaren Anwohner sehen die Pläne kritisch.
Es ist in jedem Fall ein besonderes Gebäude, das Petra Gruber vom Planungsbüro „Drees & Sommer“ den Ausschussmitgliedern präsentierte. Mit seinem ungewöhnlichen Grundriss sieht es ein bisschen aus wie ein Tortenstück, das sich sich exakt an die Grenzen des Grundstücks in der Friedrich-Ebert-Straße anpasst. Die Gesamtfläche ist deutlich größer als die des bisherigen Kindergartens, der noch in diesem Jahr abgerissen werden soll. Mit zwei Geschossen und einer Höhe von 7,50 Meter wird es auch deutlich größer als das Bestandsgebäude und wird das unmittelbar benachbarte Gemeindezentrum in der Taunusstraße um etwa einen Meter überragen.
„Wir haben das Grundstück maximal ausgenutzt“, berichtete Petra Gruber. Nur so sei das gewünschte Raumprogramm zu realisieren. 75 Kinder sollen die Kita ab 2025 besuchen. Das sind auch nicht mehr als heute, da aber auch Gruppen für Unter-Dreijährige eingerichtet werden sollen, ist der Platzbedarf deutlich größer als bisher.
Sämtliche Gruppenräume sind auf zwei Geschossen nach Süden zum Garten hin ausgerichtet und mit großen Fenstern ausgestattet. Der bisherige Keller entfällt. Im vorderen Teil schließt sich ein eingeschossiger Teil an, in dem vor allem ein Mehrzweck- und Turnraum untergebracht werden soll.
Insgesamt stellte Petra Gruber ein architektonisch anspruchsvolles und recht schickes Gebäude vor, das allerdings in keinster Weise den Festsetzungen des Altstadtrahmenplans entspricht. „Mit diesen Vorgaben ist das Raumprogramm nicht zu schaffen“, erklärte die Planerin. Bei der Fenster- und Fassadengestaltung wolle man sich aber an der Gestaltungssatzung orientieren.
Bei den Anwohnern kommt das nicht gut an. Ihnen wurde das Konzept bereits im Februar vorgestellt. „Neben der funktionalen und nüchternen Optik, die absolut nicht ins Altstadtbild passt, sind Solarpaneele geplant, die den übrigen Bürgern der Altstadt verwehrt bleiben“, sagt zum Beispiel Monika Mathes, die in unmittelbarer Nähe wohnt. Darüber hinaus vermissen die Anwohner in den bisherigen Plänen eine Lösung, wie das Regenwasser von dem dann stark versiegelten Grundstück abgeführt werden soll. In einem Brief an den Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde haben sie nun ihren Unmut und ihre Bedenken vorgetragen.
Ob und wie die Kritik der Anwohner Eingang in die Pläne findet, ist zurzeit noch offen. Bürgermeister Alexander Immisch betonte am vergangenen Mittwoch, dass man sich noch in einer frühen Planungsphase befinde. Petra Gruber indes verwies darauf, dass auf dem engen Grundstück kaum andere Lösungsmöglichkeiten bestehen, wenn an dieser Stelle eine Kita für 75 Kinder gebaut werden soll.
Gebaut und betrieben wird der neue Kindergarten von der katholischen Kirchengemeinde Heilig Geist am Taunus. Die Stadt Schwalbach übernimmt etwas mehr als die Hälfte der Baukosten in Höhe von rund 5,7 Millionen Euro. MS
Schlechte Erfahrung mit dem Bauamt
laut §16 der Gestaltungssatzung der Altstadt sind nachbarschaftlichen Interessen zu berücksichtigen. Leider hält sich das Bauamt daran nicht. Ich hoffe hier entsteht genug öffentlicher Druck um wenigstens gehört zu werden.