4. April 2023

Schwalbacher Spitzen

Letzte Chance vor dem Abgrund

Mathias Schlosser

von Mathias Schlosser

Alexander Immisch und die SPD-Fraktion haben die letzte Chance vertan, die Greensill-Affäre halbwegs aufrecht zu überstehen. Statt sich freiwillig dem Votum der verärgerten Wählerinnen und Wähler zu stellen, zog es der Bürgermeister vor, in der Debatte über seine mögliche Abwahl beharrlich zu schweigen. Und Fraktionsvorsitzender Eyke Grüning kritisierte mit derben Vergleichen lieber die Kritiker als den Bürgermeister als Verursacher des 19-Millionen-Euro-Desasters. Einsicht, Demut und Souveränität fehlten dabei völlig.
Nun wird es also bis zur regulären Bürgermeisterwahl im Jahr 2026 dauern, bis Alexander Immisch die Quittung erhält – es sei denn die staatsanwaltschaftlichen Untreue-Ermittlungen oder ein Disziplinarverfahren zwingen ihn schon vorher zur Aufgabe. Die Schwalbacher SPD – einst so etwas wie Nancy Faesers Muster-Ortsverein – wird dabei wahrscheinlich mit in den Abgrund gerissen. Denn die Wählerinnen und Wähler verzeihen an der Urne vielleicht sogar schwerste Fehlentscheidungen und unprofessionelles Verhalten. Gar nicht leiden können sie es aber, wenn die Verantwortlichen nicht zu ihren Fehlern stehen und immer andere suchen, die irgendwie schuld sind.

Lesen Sie dazu auch den Bericht „Koalition will Bürger nicht entscheiden lassen“ und schreiben Sie Ihre Meinung in das Feld unten!

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