Zum Thema „ Moos-Grundstück“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Peter Coubal. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.
Man muss sich einmal überlegen, wo finanziell der Unterschied zwischen jetzt kaufen und aufgrund des Vorkaufsrechtes für das Moos-Grundstück liegt. Beim direkten Kauf hätte man auf jeden Fall ein besseres Gestaltungsrecht, mehr Gestaltungsmöglichkeit. Auch im Hinblick auf den Stadtentwicklungsplan. Im Detail möchte ich auf die verschiedenen Vorstellungen über die Gestaltung des Geländes nicht eingehen.
Aber ein Punkt hierzu scheint mir doch erwähnenswert. Selbst in der Satzung erscheint, dass denkbar ist, die Senioren an den Rand des Ortes anzusiedeln. Dieses Gebiet wird nie ein zweites Stadtzentrum. Dafür spricht auch das bisherige inaktive Verhalten bezüglich des Altstadtrahmenplans.
Alle Fraktionen sollten sich im Klaren sein, dass etwa ein Drittel der Wähler Senioren sind und diese erwarten die Umsetzung des Berichtes über die Situation ältere Menschen in Schwalbach aus dem Jahre 2018. Da sich bisher diesbezüglich nichts Wesentliches getan hat, haben sich die meisten Senioren, nach dem Motto „die machen doch, was sie wollen“ von dem städtischen Geschehen verabschiedet. Es könnte stimmen, dass sich die finanzielle Situation in den nächsten Jahren verschlechtern wird, wie die CDU meint.
Bis zu Ende gedacht ist dieses, ebenso wie die Feststellung, dass der Kauf des Grundstückes mit Risiken verbunden ist. Warum dann das Vorkaufsrecht. Der Tag an dem wir kein Geld mehr haben laut Welzenbach (CDU) rückt viel näher als dieser glaubt. Wenn die Stadt ohne Alternativplanungen mit Kostenermittlung an dem jetzt geplanten Standort für die Feuerwehr festhält, müssen mindesten 30 Millionen Euro investiert werden. Eine Überlegung den jetzigen Standort zu erweitern, wie 2015 beschlossen, würde erstaunliches zutage bringen.
Einschließlich Grundstückkauf werden nur rund 15 Millionen Euro notwendig sein. Unabhängig von den Einsparmöglichkeiten, sollte die Zeitschiene nicht außer Acht gelassen werden. Wir sind uns alle klar, dass es etwa vier Jahre dauert bis die Feuerwehr an den neuen Standort umziehen kann. Die Feuerwehr muss also noch vier Jahre mit der jetzigen Situation zufrieden sein.
Würde das vorhandene Gebäude erweitert, könnte sie im Jahr 2025 die Forderungen der Versicherer und des Regierungspräsidiums einhalten und ihr Gebäude optimal, mit Ausbaumöglichkeiten gestalten können. Außerdem wird Im Schreiben vom 16. März 2020 des Amtes für Bauen und Umwelt vom Main-Taunus-Kreis, die vorgelegte Planung des neuen Standortes an der Berliner Straße wegen dem Eingreifen in die Biotopstrukturen aus naturschutzfachlicher Sicht kritisch gesehen und es sollten alternative Standorte in Betracht gezogen werden.
Peter Coubal,
Schwalbach
Es geht gerade nicht darum, dass wir irgendwann ( in absehbarer Zeit) keine Rücklagen mehr haben die zur Deckung der Haushaltslücken herhalten müssen. Es geht bereits heute darum, dass sich unser Gemeinwesen sehr gut überlegen muss, was es an Infrastruktur unterhalten, erneuern oder neu errichten will.
Da scheint das Moos-Gelànde auf den ersten Blick wie ein Lottogewinn im städtebaulichen Kontext. Ist es aber nicht, da die Kosten für den Erwerb und die Entwicklung bei weitem die finanziellen Möglichkeiten der Stadt überschreiten. Bereits heute sind bis zu 7 Millionen Defizit allein in der Planung vorgezeichnet. Zinsen für 7,5 Millionen oder 15 oder gar 30 wie Herr Coubal schreibt, kommen noch oben drauf. Die müssen erwirtschaftet oder woanders eingespart werden.
Wer aufmerksam die Nachrichten liest wird wahrnehmen, dass sogar Münchens Rathaus mit Angeboten zum Wohnungskauf überschüttet wird. Warum nur wollen Investoren auf dem Immobilienmarkt ihrer einstigen Investments gerade jetzt loswerden? Zinsen steigen, Investitionen in Klimaneutralität und steigende CO2 Bepreisung stehen vor der Haustüre.
Das alles schultern dann die öffentlichen Haushalte oder ihre ausgelagerten Gesellschaften? Nein, so wirds nicht funktionieren.
Es ist müßig, den schönen Schein des Lokalkolorits mit Alter Burg, zusätzlicher Stadtmitte und und und hochzuhalten.
Für die Feuerwehr mag es neben den bisherigen Planungen und dem derzeitigen Standort womöglich doch noch Alternativen geben. Eschborn hat es vorgemacht, am Stadtrand, ohne direkte Nachbarschaft zum Wohnumfeld, den Rettungsdienst gleich mit dabei. Eventuell zieht der Bauhof gleich mit um.