9. Mai 2023

Regionalverband „FrankfurtRheinMain“ war zu Besuch im Reparatur-Café in Schwalbach

Besser reparieren statt wegwerfen

Ressourcen schonen, Müllberge vermeiden: Bei einem Besuch des Schwalbacher Reparatur-Cafés vor Ort informierten sich Bürgermeister Alexander Immisch (v.rechts), Reparatur-Café-Mitbegründer Manfred Rothhaus, Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbands FrankfurtRheinMain und Dr. Kirsten Schröder-Goga, Abteilungsleiterin Klima, Energie und Nachhaltigkeit im Regionalverband FrankfurtRheinMain über den Betrieb. Foto: Stadt Schwalbach

Meist passiert es ohne Vorwarnung: Die Stehlampe, der Küchenmixer oder das bisher so zuverlässige Zweirad funktionieren nicht wie gewohnt oder geben gleich ganz ihren Geist auf. In der Wegwerfgesellschaft werden nicht funktionstüchtige Geräte oft schnell ausrangiert und entsorgt. In Reparatur-Cafés bringen ehrenamtliche Reparateure ausrangierte oder kaputte Geräte kostenlos oder gegen einen kleinen Obolus wieder auf Vordermann.

In Schwalbach existiert seit Anfang 2016 ein Reparatur-Café. „Unser Vorbild war damals das erste Reparaturcafé in Kelkheim“, erinnert sich Mitbegründer Manfred Rothhaus an die Anfänge zurück. Bis heute ist der 77-Jährige regelmäßig als Reparateur mit von der Partie, wenn das Schwalbacher Reparatur-Café jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 13 Uhr im Bürgerhaus die Pforten öffnet.
„Ob Flachbildschirm, Nähmaschine, die Leute kommen mit allem vorbei, was sich tragen lässt“, berichtet Manfred Rothhaus. Im Durchschnitt sind es 20 Leute, die von acht bis zehn ehrenamtlichen Reparateuren betreut werden, sagt der Schwalbacher mit technischem Faible – der Eisenbahner hat vor seinem Ruhestand lange Lokführer in der Region ausgebildet.
Beim gemeinsamen Besuch des Schwalbacher Reparatur-Cafés zeigten sich Rouven Kötter, Erster Beigeordneter Regionalverband FrankfurtRheinMain, Dr. Kirsten Schröder-Goga, Abteilungsleiterin Klima, Energie Nachhaltigkeit im Regionalverband und Schwalbachs Bürgermeister Alexander Immisch beeindruckt.
„Das Reparatur-Café in Schwalbach zeigt stellvertretend für viele ähnliche Einrichtungen in der Region, wie groß die Bereitschaft der Menschen ist, den eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, gebrauchte Gegenstände länger zu nutzen und dabei Umwelt und Ressourcen zu schonen. Der Regionalverband, der sich in vielfacher Hinsicht für Klimaschutz und Nachhaltigkeit einsetzt, unterstützt die Idee der Reparatur-Cafés ausdrücklich“, sagte Rouven Kötter, der im Regionalverband für den Bereich Nachhaltigkeit zuständig ist.
Um noch sichtbarer zu machen, in welchen Städten und Gemeinden der Region ein Reparatur-Café zu finden ist, wurde jetzt der Klima-Energie-Atlas des Regionalverbandes, ein interaktives Kartenangebot des Klima-Energieportals klimaenergie-frm.de um eine neue Infoebene ergänzt. Diese zeigt den Nutzerinnen und Nutzern auf einen Blick, wo genau sich die derzeit 92 Reparatur-Cafés im Verbandsgebiet des Regionalverbandes befinden.
„Dinge zu reparieren anstatt sie wegzuwerfen, das macht insbesondere in Zeiten mit immer knapper werdenden Ressourcen und hohen Lebenshaltungskosten viel Sinn. Hier treffen sich Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Vernunft. Mit dem neuen Info-Angebot im Klima-Energie-Atlas möchten wir den gesellschaftlich sinnvollen Trend der Reparaturcafés in unserer Region weiter stärken“, sagte Kirsten Schröder-Goga.
Begeistert vom eingespielten Betrieb der ehrenamtlichen Schwalbacher Reparaturwerkstatt im Bürgerhaus und von dem neuen Info-Angebot des Regionalverbandes ist ebenso Alexander Immisch,. „Ich finde es großartig, dass unser Reparatur-Café so gut angenommen wird und so viele Ehrenamtliche regelmäßig Zeit und Herzblut einbringen, um Gegenstände wieder nutzbar zu machen, die sonst auf dem Müll oder in der Recyclingstation gelandet wären. Darüber hinaus ist das Café ein guter Treffpunkt, um miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagte er.
Dass das Reparieren gewohnter und liebgewonnener Gegenstände nicht allein aus Umwelt- und Budgetgründen sinnvoll ist, sondern manches Mal auch eine emotionale Seite hat, weiß Manfred Rothhaus aus vielen Jahren Mitarbeit im Reparatur-Café: „Die Leute sind oft überaus dankbar und glücklich, wenn etwas repariert werden konnte und sie es weiter benutzen können“. red

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