23. Mai 2023

„Der von CDU und SPD geforderten Wiederaufbau auf dem Moos-Gelände ist fragwürdig“

Grüne fordern Wohnquartier statt Burg

CDU und SPD haben in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen, auf dem Moos-Gelände die vor über sechzig Jahren abgerissene Schwalbacher Burg wiederaufbaut zu lassen. Für die Grünen sind solche Absichten städtebaulich äußerst fragwürdig.

Den Grünen zufolge gibt es keinerlei brauchbare Unterlagen zu dem Objekt, auf deren Basis eine Rekonstruktion denkbar wäre. Von der „Burg“ gäbe es lediglich ein altes unscharfes Foto. Vor allem aber wäre der Versuch eines Wiederaufbaus ein finanzielles Abenteuer, das sich schnell zu einem Alptraum auswachsen könnte.
Gleichwohl sei die Gestaltung des freiwerdenden Geländes ein Thema, das die Gemüter bewegt. Anders, als CDU und SPD sich das vorstellen, träumen laut der Ökopartei viele Schwalbacherinnen und Schwalbacher aber ganz überwiegend nicht von einer Burg, auch nicht von einem neuen Ortsmittelpunkt, wie ebenfalls von SPD und CDU vorgeschlagen, sondern von ganz handfesten Dingen.
Es gehe eher um Platz für neuen Wohnraum und um die Wiederbelebung der Gastronomie im alten Ortskern. Und wenn sich die Grünen etwas für diesen Bereich unmittelbar an der Regionalparkroute wünschten, dann ist es eine Renaturierung der bisher als Außenlager für Baustoffe genutzten Fläche südwestlich des Sauerbornsbachs und ein naturnah gestalteter Bereich mit öffentlichem Spielplatz. Dort – und nur dort – könnte dann auch ein kleines Modell der alten Burg seinen Platz finden.
Die Grünen fordern, dass die Bürgerinnen und Bürger intensiv an der Gestaltung des Moosgeländes beteiligt werden. Schließlich gehe es um einen großen Bereich, der direkt an den alten Ortskern angrenzt. Daher müsse dafür eine seriöse Planung erstellt und öffentlich diskutiert werden. Ein solcher Plan solle auch das derzeit noch von der Feuerwehr genutzte künftig aber frei werdende Gelände – ortsbildprägend am Tor zur Altstadt – umfassen.
Aus Sicht der Grünen muss die Planung konsequenter Weise im Rahmen eines Bebauungsplans erfolgen und sie muss Transparenz und Beteiligung sicherstellen. Das Bauvolumen müsse sich an der Nachbarbebauung, dem Altstadtrahmenplan und an den Möglichkeiten einer modernen und sozialverträglichen Verkehrserschließung orientieren. red

Ein Gedanke zu „Grüne fordern Wohnquartier statt Burg

  1. „Der Magistrat wird beauftragt, ein Konzept für den historischen Ortskern der Stadt Schwalbach zu entwickeln. Ziel ist die Entwicklung eines lebendigen Ortsmittelpunktes mit hoher Aufenthaltsqualität auf dem Gelände des Baustofffachhandels Moos unter Einschluss des künftig ebenfalls verfügbaren Feuerwehrgebäudes. Das Konzept soll u.a. beinhalten:•Räumlichkeiten zum Betrieb eines Schulkinderhauses•Wiederaufbau der Schwalbacher Burg, idealerweise mit öffentlich nutzbaren Räumen (z.B. für Ausstellungen, Veranstaltungen und auch private Feierlichkeiten)•Öffentliche Begegnungsräume rund um die Burg•Wohnungsbau (wenn möglich gefördert, alters-bzw. behindertengerecht)Zu prüfen ist im Rahmen des Konzepts auch, ob die Stadt dieses Gelände nach einem Ankauf selbst oder in Kooperation mit einem privaten Stadtentwickler entwickeln kann.“

    Ein Konzept wurde beschlossen….nichts weiter.
    Wie hier auch nur ein grünes Parteimitglied auf die Idee kommen kann, es sei der Wiederaufbau der Alten Burg *beschlossen* worden, erschließt sich mir nicht. Bitte um konkrete Darlegung!

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