7. Juni 2023

Anwohner erneuern ihre Kritik an Kita-Plänen

„Flachbau passt nicht in die Altstadt“

So soll die neue Kita St. Pankratius von der Friedrich-Ebert-Straße aus betrachtet einmal aussehen. Grafik: Drees & Sommer

Ende des Jahres soll mit dem Bau der neuen Kita der katholischen Kirchengemeinde in der Friedrich-Ebert-Straße begonnen werden. Bereits zu Jahresbeginn formulierten die unmittelbar betroffenen Anlieger ihre Bedenken gegen die Bauausführung. Doch niemand will ihnen zuhören.

Alle Nachbarn betonen, dass sie grundsätzlich keine Einwände gegen den Kita-Bau an sich haben, sondern nur gegen dessen Optik und die „Massivität“. „Ein derart stadtbildfremdes, überdimensioniertes Gebäude mit Flachdach passt nicht in die unmittelbare Nähe denkmalgeschützter Gebäude. Es führt den von der Stadt selbst vorgelegten Altstadtrahmenplan mit Gestaltungssatzung ad absurdum“, heißt es in einer Mitteilung der Anwohner. Man müsse von der Feld- und der Friedrich-Ebert-Straße aus auf eine acht bis zehn Meter hohe Mauer blicken, kritisiert die Anliegergemeinschaft. Überdies bleibe nach Abschluss des Baus viel zu wenig Platz für Spielmöglichkeiten an der frischen Luft. Ungeklärt sei auch ein gesicherter Rettungsweg im Brandfall. Als weiteren Kritikpunkt nennen die Anlieger die „massive Oberflächenversiegelung“, von der ein Großteil des Geländes betroffen ist. Bereits heute laufen nach den Erfahrungen der Anwohner bei Starkregenereignissen wegen des zu kleinen Kanalsystems in der Friedrich-Ebert-Straße immer wieder Keller voll.

Mitte Mai verschickte die Anliegergemeinschaft deshalb an die vier Fraktionen im Schwalbacher Stadtparlament – SPD, CDU, FDP und Grüne – eine E-Mail mit der Bitte, ihre Bedenken bezüglich des Kita-Neubaus vortragen zu dürfen.

Lediglich die Grünen reagierten bereits einen Tag nach Verschicken der Mails und boten den Vertretern der Anliegergemeinschaft an, ihre Einwände bei der Fraktionssitzung zu thematisieren und äußerten Verständnis für die Bedenken. Die Schwalbacher Grünen-Fraktion möchte die Anliegergemeinschaft unterstützen und will noch vor der Sommerpause die Gründung einer Arbeitsgruppe beantragen, in der Architektenteam, Vertreter aller Fraktionen im Stadtparlament und die betroffenen Anlieger alternative Gestaltungsvorschläge erörtern sollen.

Die Anliegergemeinschaft ist überaus enttäuscht, dass SPD, CDU und FDP auf ihre Anfrage überhaupt nicht reagiert haben. Gleiches gilt für die Verantwortlichen in der katholischen Kirchengemeinde. Ein von allen betroffenen Anliegern unterschriebener Brief, in dem um Anhörung gebeten wurde, blieb nach Aussagen der Anwohner ebenso unbeantwortet wie eine telefonische Nachfrage und eine Mail. red

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