Am 14. Juni werden viele Apotheken in ganz Deutschland geschlossen bleiben. Die Apotheken haben den kommenden Mittwoch, 14. Juni, zum Protesttag erklärt. Auch die drei Schwalbacher Apotheken machen mit.
Die Apotheken protestieren für ihre Kundinnen und Kunden gegen die Sparpolitik der Bundesregierung, um auch in Zukunft für die Schwalbacherinnen und Schwalbacher da sein zu können. „Im Einzelnen geht es vor allem um die ausufernde Bürokratie und die fehlende Honoraranpassung seit 2004 sowie den fehlenden Inflationsausgleich“, erklärt Erik Modrack, Inhaber der Limes- und der Taunus-Apotheke. Darüber hinaus beklagen er und seine Kollegen die „Willkür der Krankenkassen“, anhaltende Lieferengpässe und „explodierende Kosten“.
Aus diesen Gründen haben seit 2010 deutschlandweit rund 2.500 Apotheken geschlossen. In der Apothekendichte ist die Bundesrepublik mittlerweile in der EU auf Platz 20 von 27 abgerutscht.
Frederik Modrack, der die Pinguin-Apotheke in Schwalbach betreibt ergänzt: „Das Hauptproblem ist, dass die Apotheken bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln je Packung bezahlt werden. Dieses Honorar ist vereinfacht gesagt seit 2004 nicht angepasst worden. Die Kosten für Personal, Miete, Energie explodieren – das kann nicht funktionieren. Das Honorar muss dringend an die Inflationsrate angepasst werden.“
Das sieht auch die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) so. Deren Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagt: „Weil die Bundesregierung in ihren Gesetzesvorhaben immer wieder die Probleme der öffentlichen Apotheken übergeht, destabilisiert sie die Arzneimittelversorgung in Deutschland.“
Versorgung gesichert
Auch wenn am kommenden Mittwoch die Schwalbacher Apotheken geschlossen bleiben, ist die Versorgung mit Arzneimittel gesichert. Notdienst hat an diesem Tag die Kur-Apotheke in der Alleestraße 1 in Bad Soden. Erik und Frederik Modrack bitten jedoch: „Diese Apotheke am Protesttag bitte nur im Notfall besuchen, damit dringende Fälle versorgt werden können“. pr