14. Juli 2023

Stadtverordnetenvorsteher beendet nach 37 Jahren seine politische Tätigkeit

Günter Pabst tritt zurück

Stadtverordnetenvorsteher Günter Pabst. Archivfoto: SPD

Mit einem Paukenschlag endete gestern Abend die Sitzung der Stadtverordneten. Parlamentsvorsteher Günter Pabst (SPD-Fraktion) erklärte seinen Rücktritt zum 31. Juli.

In einer persönlichen Erklärung erläuterte er, dass er nicht nur das Amt des Vorsitzenden des Stadtparlaments – formal das höchste Amt in der Stadt – aufgeben wird, sondern auch sein Mandat

als Stadtverordneter zurückgeben wird. Nach 37 Jahren zieht will sich Günter Pabst aus der Schwalbacher Kommunalpolitik verabschieden.

Der 78-Jährige erklärte, er habe im vergangenen Jahr begonnen, stärker auf seine Gesundheit zu achten. Es gibt offensichtlich aber auch politische Gründe für den Rückzug. Günter Pabst: „Das politische Klima in der Stadtverordnetenversammlung ist auch nicht so, dass das Amt reines Vergnügen wäre. Auch die Diskussion und Auseinandersetzungen um die Umbenennung der Straßennamen sind nicht spurlos an mir vorbei gegangen.“ Günter Pabst hatte sich dafür ausgesprochen, dass die drei umstrittenen Straßen ihre Namen behalten sollen und war dafür auch aus den eigenen Reihen kritisiert worden.

Den Stadtverordneten gab er in seiner Abschiedsrede mit auf den Weg: „Schwalbach steht vor großen Herausforderungen. Dazu ist eine starke Opposition erforderlich; eine Opposition, die sich auf die wichtigen Punkte konzentriert und nicht auf populistische Schlagzeilen zielt.“ Erforderlich seien aber auch eine Koalition und ein Magistrat, die entschlossen an den Problemen und Vorhaben arbeiten und dabei die Bürgerinnen und Bürger mit einbeziehen.

Mit Günter Pabst verlässt einer der erfahrensten Kommunalpolitiker die Bühne. In den 80er- und 90er-Jahren gehörte er zu den Gründern und Führungsfiguren der Unabhängigen Liste (UL), die über viele Jahre in einer Koalition mit SPD und FDP die Geschicke der Stadt lenkten. Nach Auflösung der UL wechselte Günter Pabst zur SPD, saß sowohl im Magistrat als auch im Stadtparlament. Im Jahr 2021 wurde er dann zum Stadtverordnetenvorsteher gewählt.

Aus der Öffentlichkeit verschwinden wird er jedoch nicht. Günter Pabst engagiert sich nach wie vor in zahlreichen Vereinen, wie zum Beispiel der CJZ, dem Verschönerungsverein oder dem Verein Kindertaler. Darüber hinaus gehört er zu den treibenden Kräften im Arbeitskreis Städtepartnerschaft Schwalbach-Olkusz. Für dieses Engagement zeichnete ihn die polnische Partnerstadt sogar mit der Ehrenbürgerwürde aus.

Wer Günter Pabst im Amt des Stadtverordnetenvorstehers folgen wird und somit „Erster Bürger“ Schwalbachs wird, steht noch nicht fest. MS

 

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